Schrobenhausen
Jamaram – Reggae mit Wurzeln in Alberzell

21.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:33 Uhr

Murxen Alberti von Jamaram hat persönliche Bande zum Schrobenhausener Land. - Foto: kx

Schrobenhausen (mav) Nach zahlreichen Konzerten in den vergangenen Jahren und Reisen in aller Herren Länder treten die acht Reggae-Heroen von Jamaram heute Abend ab 20 Uhr im Cantona Liveclub auf. Die Schrobenhausener Zeitung hatte die Gelegenheit im Vorfeld mit Drummer Murxen Alberti zu reden.

Ihr begrüßt die Fans in jedem Land, in dem ihr spielt, in ihrer eigenen Sprache. Gibt’s demnach im Cantona-Liveclub am Freitag erst einmal ein ordentliches "Servus, Schrobenhausen"?
 

Murxen Alberti: Davon könnt Ihr ausgehen! Denn obwohl wir ja zu Teilen in den Staaten, in Puerto Rico oder Köln aufgewachsen sind, ist unsere Heimat schon lange hier in Bayern. Wir sind also schon geübt in einem kraftvollen "Servus"!

Was fällt Euch zunächst ganz spontan zu Schrobenhausen ein?

Alberti: Meine Eltern haben seit ich denken kann und auch noch immer eine Art Wochenend-WG in Alberzell. Als Kinder sind wir also immer durch den Wald und die Maisfelder gerannt und auch regelmäßig zum Eisessen nach Schrobenhausen gefahren. Natürlich nur im Sommer, deshalb kenne ich Schrobenhausen auch nur sonnig! Wehe, das ist am Freitag anders!

Die Stadt Schrobenhausen galt ja mal als heimliche Rockmusikhauptstadt Bayerns und hatte selbst tolle Projekte zu bieten, die sich musikalisch in eure Richtung bewegen. Auch wenn Ihr noch nie hier gespielt habt, habt Ihr als Münchner dennoch irgendwelche musikalischen Assoziationen zu Schrobenhausen?

Alberti: Leider haben wir auch noch keine anderen Bands aus Schrobenhausen kennengelernt. Aber vielleicht ändert sich das ja bald . . .

Ihr seid derzeit immer erfolgreicher unterwegs, habt auch in diesem Jahr bereits zahlreiche große Konzerte und Festivals, wie etwa beim Chiemsee Reggae Summer, gespielt. Was war demnach Euer persönlicher Konzert-Höhepunkt der vergangenen Live- Jahre?

Alberti: Da wir so viele von grundauf unterschiedliche Konzerte spielen, kann man nicht von einem einzigen Highlight sprechen. Natürlich hat es etwas Magisches beim Chiemsee vor 8000 Leuten zu spielen. Aber wir waren ja dieses Jahr auch schon in Brasilien unterwegs, wo wir zum Beispiel in einem von der Außenwelt völlig abgeschiedenen Dorf im Licht von Fackeln und Autoscheinwerfern für Menschen gespielt haben, die noch nie zuvor in ihrem Leben ein Konzert gesehen haben. Und diese Erfahrung war zwar völlig anders, aber mindestens genauso zauberhaft!

Wie würdet Ihr den Unterschied zwischen den großen Bühnen und einem kleineren Club-Konzert wie im Cantona beschreiben?

Alberti: Große Bühnen sind eindrucksvoll, manchmal überwältigend, aber in den kleinen Clubs, da wird es heiß, da wird geschwitzt, da wird die Band im besten Fall zu einer Einheit mit ihrem Publikum und das ist es, was unser Leben lebenswert macht!

Mit "Jameleon" erschien im März dieses Jahres Euer viertes Studioalbum. Wie der Titel schon verspricht, präsentiert Ihr Euch darauf extrem wandelbar und vielfältig, mit vielen Ausflügen in verschiedene Stilrichtungen. Wie würdet Ihr selbst den Jamaram-Sound 2010 beschreiben?

Alberti: Wir können gar nicht anders, als den Zuhörer mit auf unsere Reise zu nehmen. Unser Konzert ist eine rasante Fahrt, die  an all den Plätzen Halt macht, wo wir schon waren und die uns inspiriert haben. Man hört da viel Sonne, Brasilien, Uganda, aber eben auch unser WG-Häuschen im Bayerischen Fünf-Seen-Land, wo wir all diese Eindrücke zu unserem Jamaram-Cocktail zusammenmischen. Wir nennen das, was rauskommt, Itschi Watschi . . .

Hat irgendjemand, der heute Abend Euer Konzert im Cantona am Gaisbergweg besucht, die Chance, still stehen zu bleiben?

Alberti: Naja, also wenn man nicht wegen eines komplizierten Knöchelbruchs an Krücken gefesselt ist, wird es wahrscheinlich schwierig. Wir freuen uns jedenfalls, über jeden Einzelnen, der kommt!