Schrobenhausen
Leinfelder saniert Wehr

Die Bauarbeiten an der Paar beginnen voraussichtlich in der kommenden Woche

23.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:24 Uhr

Eine Behelfsstraße extra für die Baufahrzeuge hat die Firma Leinfelder bereits in der Nähe des Paarufers errichten lassen. Wenn die Bauarbeiten am Wehr beendet sind, verschwindet die Straße wieder.

Schrobenhausen (SZ) Der Beton bröckelt, der Rost greift um sich - das Wehr der Firma Leinfelder an der Paar zwischen Schrobenhausen und Mühlried muss saniert werden. Wie groß der Aufwand genau wird, zeigt sich erst, sobald die Paar umgeleitet ist.

"Das Wehr ist halt in die Jahre gekommen", sagt Manfred Friedl. Der Technische Leiter der Firma Leinfelder in Schrobenhausen hat schon drei Jahre an dem Projekt gearbeitet, dessen Vorboten von der Regensburger Straße aus zwischen Schrobenhausen und Mühlried genau zu sehen sind. Eine Baustellenstraße hat der Verpackungsproduzent inzwischen einige Hundert Meter entlang des Paarufers in einem Feld bauen lassen.

Das hat seinen Grund. "Wir haben viele Fahrten, die notwendig sind, und die können wir nicht über das Feld gehen lassen", sagt Friedl. Zu groß wäre die Gefahr, dass die schweren Baugeräte wie Bagger und Kräne sowie Lastwagen im weichen Boden einsinken könnten. Sobald die Bauarbeiten erledigt sind, so Friedl weiter, werde die Baustellenzufahrt wieder abgebaut.

Die Behelfsstraße führt direkt zum sogenannten Leinfelderwehr an der Arnoldsmühle, die im Volksmund auch als "Donaumui" bekannt ist. Sie befindet sich an der Straße zwischen Schrobenhausen und Mühleried, direkt gegenüber vom Spargelhof Kornreiter. Vor allem an den Stellen des alten Wehrs, wo sich Wasser und Luft in schöner Regelmäßigkeit abwechseln, hat der Beton des Wehrs bereits sehr gelitten. Die "schadhaften Betonteile", so Friedl, müssten dringend ausgetauscht werden. Auch die Schieber aus Metall bestünden zum Teil mehr aus Rost als noch aus Stahl und Eisen, wie Friedl mit einem Augenzwinkern hinzufügt.

Der Aufwand für die Sanierung ist relativ hoch. Im ersten Schritt, so Friedl, müsse die Baustelle trockengelegt werden. Soll heißen: Die Paar muss umgeleitet werden. Dazu wird über das Grundstück der Arnoldsmühle ein Graben gebaggert, der von der Paar in die Weilach führen soll. Durch diesen Graben soll der Fluss dann während der Bauarbeiten seine Umleitung finden.

Und nicht nur das. Sobald die Baustelle trockengelegt ist, wird es für Friedl spannend. Der Blick auf das gesamte Ausmaß der Schäden an dem alten Wehr wird frei. Deshalb könne auch erst dann genau beziffert werden, wie hoch die Kosten für die Sanierung des Wehrs werden, erklärt Friedl. Bislang geht er aber von einem Aufwand in Höhe von rund 150 000 Euro aus.

Im zweiten Schritt der Bauarbeiten, erklärt Friedl weiter, habe der Kompressor das Sagen - das Wehr wird quasi abgebrochen. Dann werden die beschädigten Betonbauteile ausgetauscht. Die metallenen Schieber werden durch Klappen ersetzt. Und es wird noch eine Fischtreppe gebaut. Das sei nötig, sagt Friedl, um die Paar an der Stelle wieder für Fische durchgängig zu machen.

Die Bauarbeiten am Wehr sollen laut Friedl in der kommenden Woche beginnen. Rund acht Wochen Zeit hat die Firma Leinfelder dann dafür, das Wehr zu sanieren. So sehe es die Genehmigung der Behörden vor, wie Friedl sagt. Der Technische Leiter bei Leinfelder ist aber nach eigenen Worten zuversichtlich, dass die Arbeiten früher beendet werden könnten.