Schrobenhausen
Mühlried als Muse

Der Autor Bernhard Straßer hat Schrobenhausener Motive in seinen neuen Roman eingebaut

20.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:20 Uhr

„Kleinstadtrebellen“ heißt der neue Roman von Bernhard Straßer, in dem es einige Bezüge zu Schrobenhausen gibt, wie der Lisa-Teilnehmer verrät - Foto: Petry

Schrobenhausen (SZ) Im Brotjob ist er Berufsbearbeiter bei der Arbeitsagentur, aber seine Leidenschaft gehört dem Schreiben: Bernhard Straßer (35) aus Traunstein. Er hat jetzt ein Buch geschrieben, bei dem Schrobenhausen zumindest teilweise Pate stand.

Die Geschichte dreht sich um einen jungen Mann, Ende 20, der eigentlich allmählich erwachsen sein sollte. „Als ihm ein 20-Jähriger begegnet, erinnert er sich daran, dass das Leben viel zu schön ist, um schon erwachsen zu sein – und wird zum Kleinstadtrebellen“, sagt Straßer. Und der Mann macht lauter Sachen, die man als Erwachsener eigentlich nicht tun sollte.

Wie die Verknüpfung zu Schrobenhausen aussieht? „Ich habe eine Studienfreundin, Susanne Krähling aus Mühlried“, erzählt Straßer, „wir treffen uns auch heute noch ab und an“. Und bei seinen Besuchen hat er halt so manche Geschichte aus Schrobenhausen mitgenommen, beispielsweise die von dem Sack, der einst in einer Auffahrt in der Gablonzer Straße lag. „Es war glibbrig, glitschig, stinkend, keiner hat sich getraut, in den Sack reinzuschauen“, hat Straßer erfahren – und den Sack in seiner Geschichte verarbeitet. Mit Konsequenzen: „Alle, die das Buch gelesen haben, wollen wissen, was da drin war“, lacht er, sogar bei einem der Kommentare im Internetportal, über das er sein Buch vertreibt, wird die Frage aufgeworfen. Es wird nicht aufgelöst – weil, so sagt Straßer, die Mühlrieder, von denen ich die Geschichte habe, es selbst nicht wissen.

„Kleinstadtrebellen“ ist Straßers vierter Roman, wenn man ein Frühwerk mitzählt, das er als 17-Jähriger geschrieben hat. Die Schreiberei hat ihn nie losgelassen, er steckt nach wie vor viel Energie rein, war übrigens auch schon mehrfach Lisa-Teilnehmer, hatte also einen Platz bei der literarischen Sommerakademie in Schrobenhausen gebucht. So bemüht er sich, soweit die Ansprüche seiner kleinen Familie es zulassen – der Traunsteiner ist inzwischen Papa –, abends noch ein oder zwei Stunden zu tippen.

Ist er einer der Autoren, die das Ende kennen, wenn sie zu schreiben beginnen? „Nicht immer“, sagt er und grinst, „aber nach einem Drittel muss es schon da sein.“ Über solcherlei Dinge plaudert er auch bei seinen Lesungen; vielleicht gibt es ja demnächst eine in Schrobenhausen.