Schrobenhausen
Wie das große Kuchen- und Ratschfest entstand

30.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Schrobenhausen (mpy) Über das, was da in den sozialen Netzwerken abläuft, wird ja gerne von Zeit zu Zeit gelästert. Zu beliebig sei es, was da manche von sich geben, zu flach. Und ein bisschen stimmt das ja auch.

Aber manchmal, da entstehen auch richtig schöne Sachen. Wie gerade, in Schrobenhausen.

Es wird nämlich ein Kuchen- und Ratschfest geben, mitten in den Sommerferien. Das soll so ablaufen: Jeder bringt etwas mit – und teilt. Dann hat jeder was davon. Und die Teilnehmer der Debatte im Internet denken wirklich an alles: „Drei Kuchen und Zuckerpäckchen“ bringt Susanne mit. Roland hat Wabenhonig und eine Zwei-Liter-Kaffeepumpkanne, Willi einen Hefezopf, Franzi zwei Packerl Kaffee und so weiter und so fort. So kann das was werden.

Los ging das Ganze mit einem kleinen Schocker, einem Wort, das für Aufmerksamkeit sorgte: Wie es denn mit einem „Sommerporno“ in Schrobenhausen wäre? So stand es geschrieben, und der provokante Hingucker erfüllte seinen Zweck. Was denn damit wohl gemeint sei, das wollten immer mehr soziale Netzwerker wissen. Mei, es solle sich halt was rühren, es solle auch in den Sommerferien etwas geboten sein – das war schnell der gemeinsame Nenner.

So wurde das Schrobenhausener Kuchen- und Ratschfest geboren, und das wird am Samstag, 15. August, stattfinden. Um 14 Uhr geht es auf dem Volksfestplatz los. „Ein Fest für Schrobenhausen von Schrobenhausenern“, so nannte es eine Dame, die im sozialen Netzwerk mit dem Namen SanSan firmiert, und die den Ort klargemacht hat.

Auch die Stromfrage ist inzwischen geklärt, da hat sich ein Spender gefunden. Jetzt werden noch ein paar kühle Getränke gesucht, und dann kann es eigentlich auch schon losgehen, das Gemeinschaftsfest, von dem keiner weiß, wie es wird. Nach allem, was man im Internet lesen kann, dürfte jedenfalls niemand hungrig die Privatparty verlassen müssen.

Das Ganze ist also eine Art Flashmob mit Ankündigung, wobei es damit natürlich genau genommen kein Flashmob mehr ist. Aber es hängt halt eben doch zu viel im Detail dran, wenn so etwas klappen soll: Servietten, Löffel zum Umrühren, ein paar Mülltüten, ein paar Biertischgarnituren – alles will organisiert sein.

„Es gibt hier ein paar coole Leute, die in einer Challenge beweisen möchten, dass Schrobenhausen noch lebt!“, kann man im sozialen Netzwerk nachlesen, und da steckt natürlich schon wieder einiges an Kritik drin, die ja seit einer ganzen Weile schwelt. Die Flashmobber vom Kuchenfest wollen die Stimmung aber offensichtlich ins Positive wenden, denn sie schreiben: „Also liebe Schrobenhausen, wollen wir gemeinsam feiern“