Schrobenhausen
Jobs für Asylbewerber

HELFERKREISE: Ehrenamtliche Begleiter auf dem Weg in die Arbeitswelt gesucht

04.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Ziehen gemeinsam an einem Strang: Reinhold Hautmann vom Schrobenhausener Helferkreis Präsenz holt sich Tipps von der Hohenwarter Hauptkoordinatorin Silvia Stark, die bereits neun Asylbewerber an lokale Unternehmen vermitteln konnte. - Foto: Staimer

Schrobenhausen (SZ) Wenn auch die Dimensionen andere sind - derzeit 48 Flüchtlinge in Hohenwart und gut 240 in Schrobenhausen - so ist das Prinzip und Prozedere bei ihrer Begleitung doch das Gleiche, wenn es darum geht, Asylbewerber in Lohn und Brot zu bringen. Reinhold Hautmann aus dem Schrobenhausener Helferkreis Asyl hat sich mit der Hohenwarter Hauptkoordinatorin Silvia Stark getroffen, die bereits auf positive Erfahrungen mit der Arbeitssuche für Asylbewerber blicken kann.

Vollbeschäftigung und offene Stellen vermeldete die Agentur für Arbeit im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Die Situation am Arbeitsmarkt gibt es her auch Asylbewerber zu fördern. Anlass für Hautmann in Sachen Jobsuche und -begleitung für Flüchtlinge aktiv zu werden. Was in Hohenwart schon sehr gut klappt, davon will sich der Ehrenamtliche aus Schrobenhausen eine Scheibe abschneiden.

Mit "einfache Helfertätigkeiten" umschreibt Stark die Jobs, die sie bislang in Hohenwart für neun Männer erfolgreich anbahnte, sei es im Entsorgungsbereich, in der Lageristik, Gärtnerei oder Gebäudereinigung. "Arbeit ist ein Baustein zu einer gelingenden Integration. Die Leute haben schon in der ersten Zeit viel gelernt und ihr Deutsch verbessert", so Starks Erfahrungen.

Das Prozedere sei im Prinzip simpel. Sobald die Aufenthaltsgestattung vorliege, könnten Asylbewerber ab drei Monaten Aufenthalt in Deutschland arbeiten, so Stark. Es gelte, ein zweiseitiges Formular mit dem Titel "Zustimmungsanfrage" auszufüllen. Das werde an die zuständige Ausländerbehörde im Landkreis geschickt, die die Unterlagen ans Jobcenter weiterleite, das nach einer Prüfung das Arbeitsverhältnis genehmige. "Bei uns klappt das ziemlich gut", sagt Stark. Sie räumt aber ein, dass zumindest rudimentäre Deutschkenntnisse vorhanden sein müssten, um die Arbeits- und Sicherheitsunterweisungen zu verstehen.

In Schrobenhausen gehe es nun im ersten Schritt darum den Kontakt herzustellen zwischen potenziellen Arbeitgebern und den zukünftigen Arbeitnehmern, so Hautmann. "Die Asylbewerber wollen dem deutschen Staat nicht auf der Tasche liegen", hat Hautmann in Gesprächen in den Schrobenhausener Unterkünften immer wieder gehört.

Bis dato wurden drei Asylbewerber als Ein-Euro-Jobber an den Stadtbauhof vermittelt. Ein Asylbewerber habe eine Beschäftigung bei einem Bauunternehmer gefunden, lautet bislang die Bilanz. Für Hautmann gibt es Luft nach oben.

Dinge wie ein Girokonto einzurichten, Begleitung zum Vorstellungsgespräch und sonstige Formalitäten erledigen, überforderten die Asylbewerber häufig. "Was wir jetzt brauchen, sind Ehrenamtliche, die Asylbewerber auf dem Weg in die deutsche Arbeitswelt begleiten", sagt Hautmann. Gesucht seien besonders Leute mit Kontakten zu Industrie und Arbeitswelt, die die Jobsuche qualifiziert unterstützen könnten. Interessenten können sich bei Katharina Blazejewski, Arge Silberne Raute, Telefon (08252) 880 01 57, E-Mail arge.silberne.raute@neusob.de, melden. Ein Treffen der ehrenamtlichen Begleiter sei in Planung, so Blazejewski.

Auch für Unternehmen, die Mitarbeiter für einfache Tätigkeiten suchen, gibt es eine erste Anlaufstelle. Katharina Plangger von der Asylsozialberatung unterstützt die Asylbewerber nicht nur in allen sozialen Fragen, sondern ist auch Ansprechpartnerin für potenzielle Arbeitgeber, die sich von Montag bis Mittwoch von 9 bis 12 Uhr im Büro im Containerdorf oder unter der Rufnummer (01 51) 25 28 10 46 melden können.