Schrobenhausen
Eine besinnliche Reise ins Zillertal

Volles Haus bei Rita und Andreas: Das Schlagerduo aus Tirol begeisterte sein Publikum mit weihnachtlichen Geschichten und Liedern

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr
Im weihnachtlichen Ambiente verzauberten Rita und Andreas am Sonntagnachmittag ihr Publikum im voll besetzten Bauer-Konferenzgebäude. −Foto: Tyroller

Schrobenhausen (SZ) Wie klingt es bei Rita und Andreas im Zillertal zu Weihnachten? Auf jeden Fall besinnlich. Schrobenhausen (DK) Das Schlagerpaar versetzte seine Gäste im voll besetzten Bauer-Konferenzgebäude mit seinem Weihnachtskonzert zum zweiten Advent in vorweihnachtliche Stimmung und erzählte mit kleinen Geschichten zwischendrin von den Brauchtümern aus dem Zillertal.

"Zünd ma a Kerzerl an, weil's wieder Weihnacht ist" - so hieß es passend zum zweiten Advent im Refrain des ersten Liedes, mit dem Rita und Andreas ihre musikalische Reise ins Zillertal begannen. Dem Duo war es lieber, wenn sein Publikum zwischen den einzelnen Liedern nicht applaudierte, denn schließlich wollten die beiden nicht nur musikalisch überzeugen, sondern auch eine kleine Geschichte erzählen.

 

Dass die beiden Künstler neben einer guten musikalischen Unterhaltung auch Wert auf eine besinnliche Atmosphäre legen, wurde schnell an ihrer eindrucksvollen Bühnendekoration deutlich. Neben beleuchteten Weihnachtsbäumen, einem festlichen Adventskranz und einer Unmenge an Kerzen, flimmerten im Hintergrund via Beamer passende weihnachtliche Bilder auf. Um dem Ganzen noch eine Krone aufzusetzen, wechselten die beiden mehrmals geschwind ihr Bühnenoutfit.

Ein Weihnachtskripperl ohne Ochse und Esel? Das kommt Rita und Andreas nicht ins Haus. Bei den Schlagerstars gehören die beiden auf jeden Fall zum Kripperl dazu. In der Geschichte, die die beiden erzählten, wurde die Krippe bereits vom Großvater und den Enkeln aufgestellt. Darum gingen sie nun nochmal "ause in den tief verschneiten Wald, um Misteln zu holen". Schließlich bewahren Misteln vor Unheil und "so mancher, der sich unterm Mistelbaum geküsst hat, is heid noch zam", wusste Andreas. So ging es in den nächsten beiden Liedern darum, wie sich der Großvater mit den Kindern seinen Weg durch den Wald bahnte.

"Bei uns is der Großvater leider scho lang im Himmel oben", erklärte Andreas wehmütig. In seiner Erzählung ist der Großvater aber noch am Leben und machte sich nach dem Mistelpflücken wieder mit den Kindern auf nach Hause. Auf dem Weg trafen sie einen berühmten Krippenschnitzer, der sie auf eine Tasse Tee einlud. Dann klopften aber bald schon die sogenannten Klöpfelsinger - traditionelle Wanderleute, die sich mit Gesang eine warme Mahlzeit verdienen - an die Tür.

Anschließend gingen der Großvater und die Kinder heim zur Großmutter und saßen beisammen, während draußen der Schnee umherflog. Um dieses Bild abzurunden, sangen sich Rita und Andreas mit ihrem Lied "Wenn's Weihnacht wird im Zillertal" - passend zum Namen ihres Programms - in die Herzen der Zuschauer.

"I hob a ganz bsondres Gfühl, heid hier zu sein. I glaub man spürt, dass des Jahr langsam zua mocht", meinte Rita. Passenderweise sangen die beiden anschließend leidenschaftlich das Lied "Des Jahr mocht langsam zua". Dann verriet Andreas, wie die beiden Weihnachten im Zillertal feiern werden: Nach der Bescherung gehe es runter ins Wirtshaus und anschließend zur Christmette.

Das Duo brennt regelrecht für seine Musik, das merkte man schnell. Bei so viel Leidenschaft mussten die beiden glatt eine kurze Verschnaufpause einlegen, um mit vollem Elan in die zweite Hälfte des gut zweistündigen Konzertes starten zu können. Während in der ersten Hälfte die Geschichte über den Großvater im Vordergrund stand, interpretierten die beiden im zweiten Teil verstärkt bekannte weihnachtliche Klassiker.

So sang Rita voller Inbrunst das "Ave Maria" und sorgte damit für einen Gänsehautmoment bei den Gästen. Auf das klassische "Stille Nacht, heilige Nacht" mussten die Gäste jedoch verzichten, denn das dürfe streng genommen, wie Rita erklärte, nur zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar gesungen werden. Dafür erklärte Andreas, wie das Lied entstanden ist.

Zum Nachdenken brachte das Publikum die Geschichte über einen armen Jungen und seinen Adventskranz, die Andreas zum Besten gab. Am Anfang brannten alle vier Kerzen. Bald erklärte die erste Kerze, dass sie Frieden heiße, aber die Menschen keinen Frieden halten und erlosch mit diesen Worten. Daraufhin sagte die zweite Kerze, dass sie Glauben heiße, die Menschen aber nichts von Gott halten und sie deswegen nicht mehr brennen könne. Die dritte Kerze ereilte das gleiche Schicksal: Ihr Name war Liebe, doch die Menschen würden nur sich selbst sehen. Schließlich meldete sich die vierte Kerze zu Wort: "Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung."

Ritas und Andreas weihnachtliche Reise ins Zillertal stellt eine runde Mischung aus ergreifenden Melodien und nachdenklichen Geschichten dar - alles vorgetragen mit einer geballten Portion Leidenschaft. Der Meinung waren auch die Zuschauer, die das Duo mit langanhaltendem Applaus belohnten. Postwendend verabschiedeten sich die beiden mit ihrer ganz eigenen Interpretation von "Halleluja".