Schrobenhausen
Zwischen den Welten von Musik, Grafik und Bildhauerei

Nik Richter bekommt Kunstpreis der Stadt und greift bei der Verleihung selbst zur Gitarre

09.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:20 Uhr

Unterstützung bekommt Nik Richter (l.) bei der Kunstpreisverleihung von Michael Kreitmair. - Foto: De Pascale

Schrobenhausen (udp) Nicht aus modischen Gründen verzichte er an diesem Abend auf die geliebte Melone auf dem Kopf, erzählt Nik Richter. Das sei vielmehr den Kopfhörern geschuldet.

Und die wiederum braucht er fürs Musikmachen.

Für die Stadt ist es ja ziemlich kommod, wenn der, dem sie den Kunstpreis verleiht, ein dermaßen genialer Musiker ist, dass man sich ums musikalische Programm beim Festakt keinen Kopf machen muss. Zusammen mit Drummer Michael Kreitmair zeigt Richter damit allerdings nur eine der Facetten seiner Kunst. Kulturreferent Klaus Englert fügt weitere hinzu. Es dürfte hier im Saal nicht viele geben, "die dich so lange kennen wie ich", sagt Englert. Gut könne er sich daran erinnern, als der kleine Nik im Schlepptau des Vaters Norbert Richter - Englerts erstem Klassenlehrer am Gymnasium - auftauchte. Später sei ihm die "immerwährende, lebensbejahende Fröhlichkeit" Nik Richters ebenso aufgefallen wie "der unbändige Wille, dem Kunstleben der Stadt Impulse und Fortentwicklung zu geben". Nicht nur er habe bemerkt, "dass deine selbstlose, fröhliche Art ein maßgebender Teil deines universalen Menschen-, Lebens- und Kunstverständnisses ist, das dich als Künstler befähigt hat, zwischen den Welten der Musik, der Grafik und auch der Bildhauerei eine Mittlerrolle einzunehmen, die zur Verschmelzung und doch gleichzeitig auch klaren Trennung dieser Künste geführt hat", sagt Englert.

Das Studium an der Akademie der Bildenden Künste sei eine ebenso selbst gewählte Herausforderung für ihn gewesen wie der Sprung über den großen Teich nach Hollywood, wo er am Guitar Institute of Technology nicht nur lernte, perfekt Gitarre zu spielen - sondern auch Gitarren zu bauen. Zum zweiten Mal in der Geschichte des Kunstpreises gebe es diese Auszeichnung innerhalb einer Familie, berichtet Englert. Niks Mutter Irmgard Richter habe den Preis 1989 erhalten.

In seinen Dank schließt Nik Richter dann unter anderem seine Frau mit ein: "Dafür, dass sie diesen Musik- und Kunst-Wahnsinn die letzten 20 Jahre mit mir durchgestanden hat."