Schrobenhausen
Wurzelzwerge bekommen den Zuschlag

Neuer Verein kann in der Högenau einen Waldkindergarten aufbauen

26.06.2013 | Stand 02.12.2020, 23:58 Uhr

Schrobenhausen (jsp) Nach den Sommerferien gibt es einen neuen Kindergarten in Schrobenhausen – die Wurzelzwerge. Dem gleichnamigen Verein übertrug der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung die Trägerschaft für den Waldkindergarten.

Der bekam auch gleich noch eine erste Finanzspritze.

„Ich habe eine erfreuliche Nachricht“, sagte Josef Soier (CSU). Mit einer Investitionshilfe von 3000 Euro werde die Bauer-Stiftung den neuen Waldkindergarten in der Högenau unterstützen, kündigte Soier an.

Bianca Möllers, gebürtige Schrobenhausenerin mit Nochwohnsitz in München und Vorsitzende des neuen Vereins Wurzelzwerge, hatte an dem Abend viel Grund zur Freude. Nicht nur über die Spende. Auch darüber, dass die Mehrheit des Stadtrates ihr Vorhaben in Schrobenhausen befürwortete. Da war die Deckelung der Defizitübernahme durch die Stadt auf maximal 10 000 Euro in den nächsten zwei Jahren kaum noch ein Problem.

„Wir wollen einen Waldkindergarten“, sagte Gerhard Winter für die CSU. Das Möllers-Konzept (wir berichteten) sei überzeugend: „Das Ding ist wahnsinnig gut aufgebaut.“ Die Eltern würden entscheidend am Projekt beteiligt, lobte Winter.

Seine Fraktionskollegin Inge Eberle unterstützte die Wurzelzwerge: „Die Nachfrage ist da.“ „Es ist ein Superkonzept und eine gute Ergänzung zur bestehenden Kindergartenlandschaft“, hielt auch SPD-Fraktionschef Peter Mießl nicht mit seiner Begeisterung hinter dem Berg.

Wasser in den Wein goss Familienreferent Christian Spreitzer (Pro Sob). Zwar musste er zugeben, dass der Waldkindergarten eine gute Ergänzung der bestehenden Einrichtungen sei, doch er müsse auch die bestehenden Kindergärten im Blick haben. Und da werde ihm schon ein wenig Bange: „Die Geburtenzahlen werden zurückgehen.“ Damit, so Spreitzer, würden Kindergartenplätze ungenutzt bleiben. „Wir müssen einen Bestandschutz für unsere Ortsteile bekommen“, forderte darum auch Franz Mühlpointner (BVS). Es gebe Bedenken in den Ortsteilen, bestätigte Werner Lemal (FW). Doch für ihn waren die kleiner werdenden Gruppen in den Kindergärten kein Problem: Dann steige die Qualität der Betreuung, meinte er.

„Bei zehn Anmeldungen haben wir noch Bauchweh“, sagte FW-Fraktionschef Rudi Koppold. Zwölf bis 13 sollten es zum Start schon sein. Das werde sich finden, so Jenny Douda-Kückelhaus (SPD), „wenn wir mehr junge Familien bekommen, denen wir Wohnraum bieten“.

Übrigens: Über einen fast zeitgleich gestellten Antrag des Bayerischen Roten Kreuzes für einen Waldkindergarten verlor in der Debatte niemand ein Wort.