Schrobenhausen
Wo Musik im Dienst Pflicht ist

Freitag spielt das Polizeiorchester Bayern in Schrobenhausen Dirigent J. Mösenbichler im Gespräch

28.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Er weiß, was er tut: Chefdirigent des Polizeiorchesters Bayern, Johann Mösenbichler. - Foto: Polizei Bayern

Schrobenhausen (SZ) Unter dem Konzerttitel "Eine musikalische Sommerschorle" können sich musikbegeisterte Besucher am Freitag, 1. Juli, auf einen vielfältigen Konzertabend freuen. Mit dem Polizeiorchester Bayern kommt eine hochkarätige Veranstaltung in die Alte Schweißerei der Firma Bauer. Das Polizeiorchester Bayern mit Sitz in der Landeshauptstadt München ist das professionelle, sinfonische Blasorchester der Bayerischen Polizei.

Mit über 60 Jahren Bestehen kann das Ensemble auf eine bewegte Entwicklung zurückblicken.

Und er sorgt dafür, dass seine Musiker im Takt bleiben: Chefdirigent Johann Mösenbichler. Mösenbichler ist Professor an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz. Für seine Tätigkeiten erhielt der 56-Jährige bereits zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Im Jahr 2000 wurde er zum künstlerisch-wissenschaftlichen Leiter des Mid Europe in Schladming bestellt, einem der bedeutendsten internationalen Blasmusikfestivals. Wir haben mit dem leidenschaftlichen Musiker über das Polizeiorchester und seine Arbeit als Dirigent gesprochen.

Herr Mösenbichler, im Polizeiorchester spielen Profimusiker, wie viel Polizei steckt da denn eigentlich noch drin?

Johann Mösenbichler: Das Polizeiorchester Bayern besteht aus 45 Berufsmusikerinnen und -musikern, die im Auftrag der Bayerischen Polizei musizieren. Wir sind sozusagen der klingende Repräsentant, der mittels Musik die hohe Vielfalt der Bayerischen Polizei repräsentiert. 

Wie oft proben Sie beziehungsweise wie viel Vorbereitung steckt hinter einem Auftritt, wie dem in Schrobenhausen am 1. Juli?

Mösenbichler: Wir proben als Profiorchester in der Konzertsaison natürlich mehrere Tage pro Woche. Innerhalb unseres Konzertjahres gibt es mehrere Saisonprogramme, mit denen wir dann im Auftrag des guten Zwecks in ganz Bayern unterwegs sind. 

Sie dirigieren das Orchester seit 2006. Warum ist es wichtig, dass vor einem Orchester ein guter Dirigent steht? Würden guten Musikern nicht einfach nur die Noten reichen?

Mösenbichler: Damit eine mitreißende Aufführung entstehen kann, ist der absolute "Gleichklang" eines jeden Musikers nötig. Dafür sorgt der Dirigent, das ist quasi seine Hauptaufgabe. Natürlich kann jede Musikerin und jeder Musiker seine Noten gut spielen, aber um alle musikalischen Details - egal ob groß oder klein - zu einem für das Publikum mitreißendem Ganzen zusammenzuführen, ist ein Dirigent unerlässlich.

Was macht für Sie den Reiz am Dirigieren aus?

Mösenbichler: Das Arbeiten mit Menschen an einem großen musikalischen Ziel.

Sie sind selbst Musiker und spielen gleich mehrere Instrumente, etwa Saxofon, Klarinette und Klavier. Welches ist Ihr liebstes Instrument und warum?

Mösenbichler: Ohne selbst Musiker zu sein, kann man kein Dirigent werden. Zuerst muss man ein Instrument fertig studiert haben und erst danach kann man sich in einem weiteren Studium, das mindestens fünf Jahre dauert, der Aufgabe des Dirigierens von Orchestern widmen. Das Hauptinstrument für Dirigenten ist übrigens das Klavier - das ist notwendig, um sich die Partitur klanglich in ihrer Komplexität einzuprägen. Darüber hinaus ist jedes Instrument für mich gleich wichtig - wenn es hervorragend gespielt wird. 

Was erwartet die Konzertbesucher in Schrobenhausen, worauf dürfen sie sich freuen?

Mösenbichler: Die Besucher können sich auf einen vielfältigen Konzertabend freuen. Wir haben ein sehr abwechslungsreiches Programm mit klassischen und modernen Werken von unter anderem Julius FuÄík, Nikolai Rimski-Korsakow und Leonard Bernstein mit im Gepäck. Wir werden das Publikum mit auf eine Reise von Richard Strauss über Dixieland-Jazz aus New Orleans bis hin zu Filmhits wie "Moon River" nehmen.

Wissen Sie schon, welchem guten Zweck die Einnahmen vom Konzert zugutekommen?

Mösenbichler: Ja, der komplette Erlös des Konzerts wird zugunsten des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen gespendet. Gesundheit betrifft ja jeden. Insofern kann sich jeder Konzertbesucher sicher sein, dass er nicht nur sinfonische Blasmusik auf hohem Niveau zu hören bekommt, sondern auch jeder Cent in die Unterstützung des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen fließt. Fußball gucken kann man nach unserem Konzert immer noch (lacht).

Die Fragen stellte

Alexandra Burgstaller