Schrobenhausen (SZ) Sie erlebt es wieder und wieder: Kinder und Jugendliche lesen zwar noch Überschriften, aber mit dem, was danach kommt, setzen sie sich nur bedingt auseinander. Dabei sei genau das so wichtig, findet Christine Sauermann, Prokuristin der Firma Franz Sauermann.
Zum zweiten Mal übernimmt das Unternehmen eine Lesepatenschaft für die Schrobenhausener Zeitung; sie kommt der Franz-von-Lenbach-Realschule zugute.
"Es ist mir sehr wichtig, dass noch gelesen wird", betont Christine Sauermann. Und es sei auch etwas anderes, "ob man das auf dem Tablet macht, oder ob man eine richtige, gedruckte Zeitung in der Hand hält." Deshalb gefällt ihr die Idee, Kindern und Jugendlichen ihre Tageszeitung in der Schule zugänglich zu machen, besonders gut.
Schulleiterin Christine Gradwohl übrigens auch. Sie macht gerne Projekte mit Tageszeitungen im Unterricht, und die Ausrede, man habe keine daheim, die werde immer wieder mal gezogen, und ob das stimmt, können die Lehrer ja nicht so leicht überprüfen. Aber wenn die Zeitung in der Schule ist . . .
Und das ist ab sofort der Fall: In der Schulbibliothek befinden sich jetzt zwei bequeme hellblaue DONAUKURIER-Sitzsäcke - und die Heimatausgabe der Schrobenhausener Zeitung. Hier hat man Ruhe, und hier kann und soll man sich entspannt niederlassen können. Lesepatin Christine Sauermann gefällt das richtig gut. "Wir unterstützen sehr gerne Projekte, die Kindern und Jugendlichen unmittelbar zugutekommen", sagt sie. Genau darum geht es hier.
Und auch um potenziellen Nachwuchs. Die Firma Franz Sauermann, die sich mit ihrer innovativen Spritzgusstechnik an den Standorten Schrobenhausen und Hohenwart international einen Namen gemacht hat, braucht ja schließlich immer wieder neue Auszubildende. Bald ein Dutzend sind es aktuell, und gerade für technisch interessierte junge Männer ergeben sich hier immer wieder beste Chancen. "Wir brauchen gute Fachkräfte", sagt Christine Sauermann. "Wer dranbleibt und womöglich auch noch seinen Meister macht, hat beste Aussichten auf eine attraktive Karriere."
Dazu gehört aber eben auch Bildung. Wissen. Eine gute Auffassungsfähigkeit. Geübter Umgang mit Medien. Lauter Eigenschaften, die man eben auch gut beim Zeitunglesen verbessern kann. Und genau das ist auch Deutschlehrer Johannes Bauer wichtig, der durchaus erlebt, dass die Generation Smartphone anders mit langen Texten umgeht als frühere Schülerjahrgänge. Insofern ist auch die Franz-von-Lenbach-Knabenrealschule überaus dankbar, dass Jugendliche hier nun vom Lesepatenprojekt profitieren.
