Schrobenhausen (SZ) Nicht mit Luxusartikeln, sondern vielmehr mit Lebensmitteln möchte die Humanitäre Hilfe Menschen, denen es nicht so gut geht, mit ihrer Weihnachtsaktion eine Freude bereiten. 110 Bedürftige dürfen sich heuer in Schrobenhausen und im Landkreis über Festpakete freuen.
Eigentlich stehen in der weitläufigen Maschinenhalle Hydraulikstützen für Pkw und sonstige schwere Geräte, mindestens einmal im Jahr aber verwandelt sich die Großwerkstatt in ein Logistikzentrum. Der Besitzer der Immobilie in Strobenried ist Georg Ottinger, und weil der auch stellvertretender Vorsitzender der Humanitären Hilfe ist, kommt das Rote Kreuz alljährlich zur Vorbereitung seiner Weihnachtsbescherung. Heuer werden in Schrobenhausen und im Landkreis 110 Bedürftige mit großzügigen Festpaketen bedacht.
Die Weihnachtsaktion gibt es schon seit vielen Jahren. Wie viele es genau sind, weiß Toni Drexler, der Leiter der Humanitären Hilfe, auf Anhieb gar nicht ganz genau. An den Anlass für die Initiative vor Ort erinnert er sich dagegen umso besser. Gerade in einer Zeit, als man mit dem Aufbau neuer Krankenhausstationen in Rumänien Bleibendes geschaffen habe, da hätte er sich anhören müssen, "denen im Ausland bringt ihr alles, für unsere Armen tut ihr nichts!" So habe es nicht lange gedauert, bis ein Konzept für die Weihnachtsaktion ausgearbeitet war, berichtet Drexler.
Damit alle, denen es sonst nicht so gut geht, an den Festtagen etwas mehr im Vorratsschrank stehen haben, sei der Musterinhalt für ein Präsentpaket zusammengestellt worden, an dem sich bis heute nicht viel gerändert habe. Mehl, Zucker und Gieß, aber auch Reis, Spaghetti und Tee sowie Spekulatius und Lebkuchen finden sich in der Packliste. "Unsere Kartons enthalten keine Luxusartikel, aber sie enthalten hoffentlich doch genügend Lebensmittel, die etwas Freude zum Fest bringen", sagt Gertraud Drexler, die sich um den Einkauf der Waren kümmert. Das Verpacken dauerte nur wenige Stunden, weil sich heuer gleich 14 Frauen und Männer in Strobenried versammelt hatten. Neben den Lebensmitteln enthalten die Pakete einen Brief mit Weihnachtsglückwünschen für die Empfänger. Das BRK weist auch darauf hin, dass man die Spenden gerne selbst verteilen würde, dass dies wegen des Datenschutzes aber nicht möglich sei.
Wer genau in der Stadt und im Landkreis hilfsbedürftig ist, das wissen nämlich nur Sozialeinrichtungen und -behörden. Und die besuchte Toni Drexler mit Alfred und Hans Ostermeier - die zu seinen treuesten Mitstreitern zählen. 50 Pakete gingen an die Schrobenhausener Tafel. Vorsitzender Engelbert Schlittenbauer nahm sie mit einem besonderen Dankeschön in Empfang, weil sie zu den begehrten Weihnachtsgaben zählten. Jeweils 20 der in Silberfolie eingeschlagenen Kartons erhielten die Caritas und das Kreisjugendamt, das vorwiegend alleinerziehende Mütter unterstützt.
Beim VdK wurden die drei Schrobenhausener von Kreisgeschäftsführerin Sandra Andritschke und Kreisvorsitzendem Bernhard Peterke empfangen. Als sie hier ihre letzten 20 Pakete abgeladen hatten, gab es als kleines Dankeschön eine Runde Kaffee.
