Schrobenhausen
Wenn alte Lieder Freude stiften

VORWEIHNACHT DER GUTEN HERZEN: Die Sozialstation bietet in vielerlei Hinsicht Unterstützung

19.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr

Die Sozialstation hat ein vielfältiges Aufgabenfeld zu bedienen. Leiterin Annette Eisenmann (r.) und Gabriele Spielberger sind immer froh, wenn es Unterstützung für die Arbeit in Form von Spenden gibt. - Foto: Leurs

Schrobenhausen (SZ) Jeden Dienstag treffen sich Demenzkranke in der Sozialstation Schrobenhausen. So auch heute. Es wird gebastelt und gesungen. "Es ist einfach eine schöne Arbeit, wenn man helfen kann", sagt Annette Eisenmann, Leiterin der Sozialstation.

Die Arbeit von Annette Eisenmann ist sehr vielseitig. Sie erstellt die Dienstpläne und die Touren zu den Patienten müssen geplant werden. "Es jedem Patienten da recht zu machen, ist gar nicht so einfach", meint Eisenmann. "Viele wollen am liebsten morgens zwischen acht und neun Uhr versorgt werden." Doch das sei natürlich nicht für alle möglich.

Dass die Patienten alle versorgt werden, darauf kann sich Eisenmann verlassen. Insgesamt 42 Mitarbeiter arbeiten für die Station und fahren in mehreren Touren täglich zu den Patienten. "Im Prinzip gibt es zwei Sorten von Pflegern", erklärt Eisenmann. "Diejenigen, die im Altenheim arbeiten und diejenigen in der Ambulanz." Wer in der Ambulanz arbeite, sei auch ein Stück weit Einzelkämpfer. Diese Mitarbeiter seien viel unterwegs und trügen eine große Verantwortung. Das wissen sie durchaus zu schätzen. "Bei uns sind alle schon seit mindestens zehn Jahren dabei", sagt Eisenmann.

Im Hauswirtschaftsbereich konnte vor Kurzem sogar noch aufgestockt werden: von zwei auf vier Mitarbeiter. Sie kümmern sich um den Haushalt. Wäsche waschen, die Wohnung putzen, all das, was älteren Menschen häufig sehr schwerfällt, übernehmen die Mitarbeiter. Sie verbringen aber auch gemeinsame Zeit mit ihnen. "Sie lesen ihnen zum Beispiel aus der Zeitung vor oder machen mit dem Rollstuhl einen Spaziergang mit ihnen", sagt Eisenmann.

Aber auch in der Pflege bei den Patienten daheim bleibt immer Zeit für ein kurzes Gespräch. Manche singen auch gerne Lieder. Durch alte Volks- oder auch Kirchenlieder tauen die Patienten richtig auf. Etwa Demenzkranke. Häufig bekommen sie kaum noch mit, was um sie herum geschieht. Doch bei alten Liedern, die sie aus ihrer Kindheit kennen, beginnen sie oftmals zu strahlen. Vieles davon wäre ohne Spenden nicht möglich.

Blickt Annette Eisenmann auf ihre Anfangszeit bei der Sozialstation zurück, hat sich bis heute nicht viel geändert. Was sich aber verbessert hat, ist etwa der Hebelift, mit dem Patienten aus dem Bett gehoben oder in die Badewanne gesetzt und nach unten gefahren werden können. "Die waren früher aus Metall und wogen locker 20 Kilo", erinnert sich Eisenmann. Wenn man sie dann mal in den zweiten Stock schleppen musste, war das echt Knochenarbeit. Mittlerweile sind diese Hebe-lifte aus Plastik und stehen auch meistens bei den Patienten als Leihgabe direkt im Bad.

Dabei richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen, ist auch nicht leicht. "Jeder macht da ein bisschen was für sich", sagt Eisenmann. Bei ihr im Büro etwa stehen eine Kerze und etwas Weihnachtsdekoration.