Schrobenhausen
Von der puren Freude am Musizieren

Bilanz des dritten Klarinettenworkshops an der Schrobenhausener Musikschule ist durchweg positiv

05.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr

Und jetzt alle: Probe für den Klarinettenchor mit Hubert Salmhofer von der Vienna Clarinet Connection. Das Workshopwochenende war wieder ein voller Erfolg. - Foto: Erdle

Schrobenhausen (edf) Gerade erst ist das Workshopwochenende mit dem Klarinettenensemble Vienna Clarinet Connection zu Ende gegangen, da steht schon fest, dass man sich im nächsten Jahr um eine weitere Auflage bemühen will. Die Resonanz nämlich fiel sowohl beim Ensemble als auch bei den 20 Teilnehmern durchweg positiv aus.

Bereits zum dritten Mal konnte die Schrobenhausener Musikschule am Wochenende einen umfassenden Klarinettenworkshop mit der Vienna Clarinet Connection veranstalten. Die vier Mitglieder der Vienna Clarinet Connection sind nicht nur hervorragende Instrumentalisten (wie das jüngste Pavillonkonzert erneut bewies), sondern allesamt auch gestandene Hochschullehrer, sei es an den Konservatorien in Eisenstadt und Klagenfurt oder an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst. Daneben betreut das Ensemble in der Steiermark seit 2008 mit der ClariArte auch ein eigenes Festival. An sich also doch durchaus genug an Lehrtätigkeit und Nachwuchsförderung.

Und doch war die Vienna Clarinet Connection nach 2015 und 2016 auf Einladung der Schrobenhausener Musikschule erneut ein ganzes Wochenende an der Regensburger Straße zu Gast, um mit Schwung und Elan 20 Workshopteilnehmern sozusagen alles um die Klarinette zu vermitteln. Dozent Rupert Fankhauser erklärte, dass er gerade die Musikschulen als die wichtigste Schnittstelle zwischen Hochschulen und der allgemeinen Musizierpraxis ansehe. Und so stellten sich Profis wie Laien aus nah (Schrobenhausen) und fern (Wien) und aus unterschiedlichen Altersgruppen (die jüngste 14, der älteste 61 Jahre alt) mit großem Engagement und Freude den instrumentalen Aufgaben, die sich zusätzlich auf Bassetthorn und Bassklarinette erstreckten und auch das Ensemblespiel umfassten. Gut ein Drittel der Teilnehmer waren freudige Wiederholungstäter, die mit Gewinn schon einen der vorausgegangenen Workshops besucht haben: "Von der Atemtechnik über die Tongebung bis zur Phrasierung - man lernt nie aus", meinte etwa Ursula Walter aus Schrobenhausen, bevor sie im Abschlusskonzert mit dem in drei Unterrichtseinheiten einstudierten langsamen Satz aus dem dritten Klarinettenkonzert des Finnen Bernhard Crusell vor das Publikum trat.

Nicht zuletzt dank finanzieller städtischer Unterstützung stand den Klarinettisten mit Max Hanft, der sonst den Chor des Bayerischen Rundfunks begleitet, auch ein Klavierbegleiter von hohem Rang zur Verfügung. Helmut Hödl, der Ensemblegründer, hob neben dem musikalischen Niveau der Teilnehmer die professionelle Vorbereitung des Workshops durch die Musikschule Schrobenhausen um Rainer Maier und insbesondere durch Michaela Butz hervor. Auch Hödl sah es als vornehme Aufgabe des Ensembles an, eigenes Wissen und Kenntnisse nicht elitär für sich zu behalten, sondern an die Basis weiterzugeben.

Wie erfolgreich das gelang, war beim Abschlusskonzert zu hören, wo sechs Kursteilnehmer durchweg beeindruckende Einzelleistungen, vom Schauerstück für Bassklarinette bis zur "Brahms-Sonate op. 120 Nr. 2", boten. Kein Wunder also, dass Hubert Salmhofer, der am Ende eines ertragreichen Musikwochenendes den 16-köpfigen Klarinettenchor zur melancholischen "Londonderry Air" dirigierte, fast ins Schwärmen geriet: "Es ist so schön, ein Musikant zu sein", meinte Salmhofer - frei nach Slavko Avsenik- angesichts der vielen menschlich und musikalisch wertvollen Begegnungen beim Schrobenhausener Klarinetten-Workshop 2017.