Schrobenhausen (oh) Seit Monaten liegen die Preise für landwirtschaftliche Produkte am Boden, viele bayerische Höfe schreiben rote Zahlen. Beim Deutschen Bauerntag in Hannover treffen sich am Mittwoch und Donnerstag, 29. und 30. Juni, rund 600 Landwirte aus ganz Deutschland, um unter dem Motto "Zukunft sichern, Bauern stärken" über die Lage auf den Bauernhöfen und mögliche Wege aus der Krise zu diskutieren.
Zusammen mit insgesamt 79 Delegierten aus der bayerischen Land- und Forstwirtschaft wird auch Ludwig Bayer, Kreisobmann des BBV-Kreisverbandes Neuburg-Schrobenhausen, dabei sein. "Die Bauernfamilien in Bayern stehen unter immensem Druck. Zum Verfall der Erzeugerpreise kommen hitzige Debatten in Politik und Gesellschaft sowie die unerhörte Rabattschlacht in den Supermärkten", sagt Bayer. "Gemeinsam wollen wir beim Bauerntag Lösungsansätze diskutieren, Probleme anpacken und deutlich machen, welch große Bedeutung die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern für die gesamte Gesellschaft hat."
Damit die bayerischen Bauernfamilien auch künftig regionale Lebensmittel erzeugen können und Betriebe nicht wegen finanzieller Engpässe schließen müssen, sind aus Sicht des Bayerischen Bauernverbandes wirksame und sofort umsetzbare Maßnahmen der Bundesregierung nötig. "Die Erwartungen an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und EU-Agrarkommissar Phil Hogan sind groß. Wer die Struktur der bäuerlichen Familienbetriebe, die regionale Erzeugung von Lebensmitteln und die vielfältige Kulturlandschaft in Bayern erhalten will, muss endlich handeln", sagt Bayer. Zusammen mit den Delegierten aus allen Teilen der Bundesrepublik wird Bayer deshalb auf dem Bauerntag seine Forderungen an Schmidt und Hogan herantragen.
Außerdem wird im Rahmen des Bauerntages der Vorstand des Deutschen Bauernverbandes (DBV) neu gewählt. Als Vizepräsident vorgeschlagen wurde auch der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl. Der 56-jährige Landwirt ist seit Mai 2012 Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), seit vergangenem Jahr ist er bereits als DBV-Vizepräsident tätig. Der Niederbayer führt einen 30 Hektar großen Betrieb mit Schweinehaltung im Kreis Dingolfing-Landau. Am Mittwoch, 29. Juni, werden die Delegierten über den Wahlvorschlag des DBV-Präsidiums abstimmen.
