Schrobenhausen
Sturm schaltet den Strom ab

Ein paar umgestürzte Bäume und Verspätungen bei der Regiobahn

22.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Der Rabe kann nichts dafür, dass dieser Strommast zwischen Aresing und Autenzell etwas schief steht. Der Sturm am Dienstagabend hat ihn in diese Schieflage gebracht. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (jsp) „Eigentlich war der Sturm nach 20 bis 30 Minuten vorbei“, sagt Schrobenhausens Feuerwehrkommandant Manfred Irrenhauser-Kress, wenn er sich an den Gewittersturm am vergangenen Dienstagabend erinnert. Ganze vier Einsätze mussten er und seine Leute in der Stadt erledigen.

Wer bis 21 Uhr noch nichts von dem kurzen Sturm mitbekommen hatte, der bemerkte es spätestens beim 56 Minuten dauernden Stromausfall. Und wer mit der Bayerischen Regionalbahn (BRB) gestern zur Arbeit fahren wollte, hatte Verspätungen hinzunehmen.

Gegen 21.30 Uhr stand am Dienstagabend der Verkehr auf der Bahnlinie zwischen Ingolstadt und Augsburg still. Wie Florian Lehner, Teamleiter Vertrieb der BRB, erklärte, hatte ein umgestürzter Baum bei Obergriesbach den Zugverkehr komplett lahmgelegt. Erst gegen 22.45 Uhr sei die Paartalbahn wieder freigegeben worden.

Schon am Dienstag hatte die BRB nach Lehners Worten mit Verspätungen zu kämpfen. Auch das hatte seinen Grund: „Der Streckenbetreiber hat eine Sturmwarnung herausgegeben.“ Was Lehner damit meint, ist schnell erklärt. Die BRB ist mit ihren Zügen auf den Schienen der DB Netz unterwegs. Wenn die eine Sturmwarnung herausgibt, gelten laut Lehner strikte Geschwindigkeitsbegrenzungen für alle Züge. Statt der 110 bis 120 Kilometer pro Stunde, die die Triebwagen der BRB sonst fahren könnten, sind dann lediglich noch 80 Kilometer pro Stunde erlaubt. „Das führt zu Verspätungen bis zu 20 Minuten auf der eingleisigen Strecke“, sagt Lehner über die Folgen der Geschwindigkeitsreduzierung.

Die DB Netz hat laut Lehner die Sturmwarnung noch bis einschließlich heute herausgegeben. Natürlich könne es sein, dass die DB Netz das kurzfristig noch mal ändere, meint Lehner. Aber die BRB-Fahrgäste macht er schon mal darauf aufmerksam, dass sie auch heute möglicherweise mit Zugverspätungen bis zu einer Viertelstunde rechnen müssen. Lehner: „Das ist sehr unglücklich für unsere Fahrgäste.“ Der BRB seien allerdings die Hände gebunden.

Zum Glück nicht mit der Bahn fahren mussten die Schrobenhausener Feuerwehrmänner, die am Dienstagabend unterwegs waren. Sie hatten zu einem Einsatz den wohl kürzesten Weg, den es geben kann. Direkt hinter dem Feuerwehrhaus stürzte im Herzoganger ein Baum um. Irrenhauser-Kress: „Da konnten wir zu Fuß hingehen.“

Das war nicht der einzige Baum, den Irrenhauser-Kress’ Männer an dem Abend von der Straße räumen mussten. Entlang des Radweges von der Georg-Leinfelder-Straße zur Weilach blockierte ein vom Wind verwehter Stamm den Weg. Ebenso bei der B 300-Auffahrt Schrobenhausen-Mitte, in der Nähe des Hochhauses auf der Platte, hatte laut Irrenhauser-Kress ein umgefallener Baum den Verkehr blockiert. Die Bundesstraße musste halbseitig gesperrt werden. Kein Baum, aber ein vom Wind umgedrücktes Schild, hielt die Feuerwehrmänner dann noch in der Vorstadt am Salvatorweg auf Trab.

Gegen 21 Uhr fiel dann in großen Teilen der Stadt Schrobenhausen sowie im angrenzenden Umland der Strom aus. Betroffen war davon auch das Feuerwehrhaus, doch das verfügt „zum Glück“, wie Irrenhauser-Kress sagt, über eine eigene Notstromversorgung. Insgesamt 15 Trafostationen in und um Schrobenhausen waren nach Angaben des Bayernwerkes von dem Stromausfall betroffen. Ganze 56 Minuten dauerte es nach Worten von Bayernwerk-Pressesprecher Christian Martens, bis der Strom überall wieder eingeschaltet worden war. Die Ursache für den Stromausfall sei der Sturm gewesen. Nähere Auskünfte konnte das Bayernwerk dazu aber nicht geben.