Schrobenhausen
Stephan: "Dezentral als zweiter Schritt"

03.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:27 Uhr

Schrobenhausen (mpy) Bürgermeister Karlheinz Stephan beurteilt die Situation der Flüchtlinge, die nach Schrobenhausen kommen, in einigen Punkten deutlich anders als der Verein Offene Türen. „Auch ich bin für dezentrale Lösungen bei der Unterbringung von Flüchtlingen“, sagte er gegenüber unserer Zeitung, „aber erst in einem zweiten Schritt.“

Das, worüber jetzt gesprochen werde, sei aber eine Erstaufnahmeeinrichtung. Stephan: „Man muss sich das so vorstellen, dass da 75 Leute in Bussen nach Schrobenhausen kommen.“ Als Erstes gehe es darum, den Papierkram zu erledigen, gesundheitliche Fragen zu klären. Stephan ist überzeugt davon, dass das ungleich komplizierter wird, wenn diese 75 Menschen zunächst auf 75 Privatquartiere verteilt werden. „Dezentral ist das nicht zu machen“, ist er überzeugt.

Die dezentrale Unterbringung mache aus seiner Sicht dann Sinn, „wenn das Aufnahmeverfahren abgeschlossen ist, wenn ein positiv beschiedener Antrag vorliegt, wenn der Asylbewerber ein Fehlbeleger geworden ist und sich selbst eine Wohnung suchen soll“. Denn in der Praxis werde es so sein, dass ein anerkannter Asylbewerber in Schrobenhausen nicht leicht fündig werden wird, „wenn man den angespannten Markt sieht“, sagt Stephan. An diesem Punkt sehe er sich als Bürgermeister gefordert, Flüchtlinge „auch unter Zuhilfenahme jedes ehrenamtlichen Engagements“ bestmöglich dezentral unterzubringen.

Um die Erstunterbringung zu gewährleisten, führe die Stadt gerade ein Bebauungsplanverfahren an der Bürgermeister-Götz-Straße durch, wo im Idealfall bis Herbst 75 bis 80 Plätze für die Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung stehen.