Schrobenhausen
Sportabzeichen: "Hau ihn raus"

Bürgermeister Karlheinz Stephan hat sich Gold geholt

30.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:24 Uhr

Der Bürgermeister in Aktion: Karlheinz Stephan, einst Mittelfeldspieler beim SV Steingriff, errang jetzt das Sportabzeichen in Gold. - Foto: Staimer

Schrobenhausen (SZ) Sportlich ist er ja von jeher, der Schrobenhausener Bürgermeister. Das hat er jetzt auch offiziell nachgewiesen, Karlheinz Stephan hat nun das Deutsche Sportabzeichen in Gold abgelegt.

So ganz einfach war es allerdings nicht, ihn dazu zu bewegen. Mister Sportabzeichen, Sigi Schmucker, musste schon einen wahren Kraftakt an Überzeugungskunst aufbieten, um Bürgermeister Karlheinz Stephan kurz vor Saisonende noch für das Deutsche Sportabzeichen auf den Sportplatz zu locken. Jetzt, auf der Zielgerade, ist es dem Vater des Schrobenhausener Sportabzeichens endlich gelungen.

Und siehe da, trotz anfänglicher bürgermeisterlicher Ausreden wie „momentan untrainiert“ und „meine Achillessehne macht’s nicht“, hat sich Stephan doch auf den ersten Anlauf den sportlichen Lorbeer geholt. Nicht irgendwie, sondern das sportive Stadtoberhaupt machte es gleich in Gold.

Aber das kennt man ja von ihm. In jüngeren Jahren war er Mittelfeldstar beim SV Steingriff, und auch bei diversen Benefizläufen stellte er seine Sportlichkeit schon unter Beweis. Beim Rennen zur Finanzierung der Tartanbahn auf dem Städtischen Sportgelände, das einst Lehrerinnen des Schrobenhausener Gymnasiums organisiert hatten, wettete er, dass er für jeden, der ihn über zehn Kilometer schlägt, fünf Euro in den Spendentopf wirft. Allzu teuer kam ihm das damals nicht.

Und auch jetzt, beim Sportabzeichen, schlug er sich souverän. Beim Sprint über 50 Meter waren in seiner Altersklasse neun Sekunden gefordert, er machte es in 8,4 – mit lädierter Achillessehne. Seine Ausdauerleistung – 20 Kilometer Radfahren in 49 Minuten – hätte nur für Silber gereicht, aber ein Ausrutscher ist erlaubt. In der Kategorie Koordination schaffte er locker 22 beidbeinige Grundsprünge vorwärts.

Jetzt fehlte nur noch die Disziplin Kraft. 6,98 Meter beim Kugelstoßen, das war zu wenig, obwohl ihn Trainer Heinz Kreikenbaum noch angefeuert hatte: „Hau ihn raus!“ Stephan wollte es jetzt wissen, schnappte sich den Medizinball zum Weitwurf. Er schaffte 13,2 Meter. Als die Trainer den Wert ins Computersystem eingaben, fragte das System nach: „Ist dieser Wert korrekt“ Auch Malle Lesny vom Team fand die Leistung „ungewöhnlich“. Stark, Herr Bürgermeister.