Schrobenhausen
Sozialstation blickt auf 40 Jahre zurück

Schrobenhausener Einrichtung war eine der ersten in Bayern – Festakt mit vielen Gästen

28.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Foto: Gerlinde Drexler

Schrobenhausen (SZ) Vor 40 Jahren gehörte die Sozialstation Neuburg-Schrobenhausen zu den ersten in Bayern. „Viel ist geschehen, viele Aufgaben waren zu lösen“, stellte die geschäftsführende Pflegedienstleisterin Annette Eisenmann rückblickend bei der Feier zum Jubiläum am Samstag fest.

Eisenmann machte zusammen mit den vielen Gästen einen Streifzug durch die Geschichte der Sozialstation in Schrobenhausen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten vor 40 Jahren aus den Reihen der Geistlichkeit Konrad Kuhn, Walter Mixa und Xaver Schora sowie der damalige Bürgermeister Albert Schnell. „Auch der Name Edeltraud Jamnitzky ist untrennbar mit der Entwicklung der Sozialstation verbunden“, sagte Eisenmann. Jamnitzky hatte schon bald nach der Gründung die Leitung übernommen und sie bis zu ihrem Ruhestand 2009 inne.

Die erste Krankenschwester, Magda Zeller, versorgte mit zwei weiteren Pflegekräften sowie den beiden Edelshausener Ordensschwestern den Altlandkreis Schrobenhausen. Im Herbst 1975 erweiterte die Sozialstation den Betreuungsbereich auf die Stadt Neuburg, vier Jahre später auf den Gemeindebereich Burgheim. Ein Jahr später kamen die Gemeinden Sinning und Ehekirchen dazu.

Bevor die Sozialstation in das neue Haus im Högenauer Weg zog, hatte sie einige Umzüge hinter sich. Vor 40 Jahren war das alte Waisenhaus Büro und Anlaufstelle. Dann zog die Station in das ehemalige Mesnerhaus um, später in ein neues Büro im Pfarrzentrum. Dann folgten größere Räume in der Alten Schulgasse und seit 2004 ist die Sozialstation, die zum Caritasverband der Diözese Augsburg gehört, am jetzigen Standort.

„Einen Wermutstropfen gibt es in unserer Erfolgsgeschichte“, so Eisenmann. Der Mangel an Fachkräften führte dazu, dass die Außenstelle Reichertshofen vor drei Jahren schließen musste. „Es war uns nicht mehr möglich, mit dem verbliebenen Personal eine qualitativ gute und sichere Pflege anzubieten. Das tut uns heute noch leid“, sagte die Pflegedienstleiterin. Aktuell betreut die Sozialstation mit 35 fest angestellten Pflegekräften 241 Patienten im Einzugsgebiet. Dazu kommen monatlich durchschnittlich 45 Pflegekontrolleinsätze und unzählige Beratungsgespräche.

„Einrichtungen wie diese tragen dazu bei, dass auch die ältere Generation Lebensqualität zu Hause erleben kann“, sagte Landrat Roland Weigert und bekam dafür viel Applaus von den Gästen. Genau wie der Landrat kennt auch Schrobenhausens stellvertretende Bürgermeisterin Inge Eberle die Arbeit der Sozialstation aus persönlicher Erfahrung. „Vieles geschieht hier im Verborgenen und ist doch sehr wirkungsvoll“, zollte sie der Arbeit Respekt.

Der evangelische Pfarrer Gerhard Rupprecht philosophierte über die Bedeutung der Zahl 40. „Es ist eine spannende Markierung. Bei Menschen ist das eine Chance und das wünsche ich der Sozialstation.“ Auch Schrobenhausens Stadtpfarrer Josef Beyrer hatte einen Wunsch. „Ich wünsche mir, dass junge Leute in soziale Berufe einsteigen und damit unserer Gesellschaft einen weiten Blick auf das ermöglichen, was alles Menschsein ist und dazugehört.“