Schrobenhausen
So alt wie der Verkehrsverein

Auch die Kasperlbühne feiert 40-Jähriges

21.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Das Kasperltheater von Inge und Herbert Scholter ist zum 40. Mal dabei. - Foto: Böttger

Schrobenhausen (SZ) Wenn beim Schrannenfest am Sonntagnachmittag im Pfarrsaal St. Jakob wieder der Kasperl aus seinem putzigen Fensterchen die Kinderschar grüßt und König, Zauberer und andere Figuren sich zu ihm gesellen, dann jährt sich zum 40. Mal das Kasperltheater der Familie Scholter und ihrem Team.

"Wie schnell doch 40 Jahre vergehen! Es fühlt sich an, als hätten wir noch gar nicht lange angefangen", sagt Herbert Scholter und schüttelt mit dem Kopf. Er blättert in seinem Archiv und erzählt: "Im Jahr 1977 hatten wir unsere Uraufführung mit der Kasperlbühne." Im Juli war der Verkehrsverein Schrobenhausener Land aus der Taufe gehoben worden. Herbert Scholter und seine Frau Inge sind Gründungsmitglieder.

Zum ersten Bürgerfest im selben Jahr, dem Vorläufer des heutigen Schrannenfests, überlegten sich die beiden eine Attraktion für die Kleinen: Sie schnappten sich ein paar Handspielpuppen aus ihrem Spielwarengeschäft und es wurde mit einem ganzen Team eine Bühne gebaut. Geboren war ihr Kasperltheater. "Am 18. September sollte das Bürgerfest auf dem Rathausplatz stattfinden. Doch es fiel total ins Wasser und wurde abgesagt", erzählt Inge Scholter. Der Verkehrsverein holte die Veranstaltung jedoch nach, und zwar Anfang November in Form eines "Bayerischen Wochenendes" in der Stadthalle. Unter anderem habe es dort am Samstagnachmittag zwei Stunden lang ein buntes Kinderprogramm gegeben.

Über all die Jahre gab es immer wieder den einen oder anderen Wechsel im Ensemble. Inge und Herbert Scholter sind als die beiden Originale noch immer, wie eh und je, leidenschaftlich dabei. Neben den beiden verleihen den handgeschnitzten Hohnsteiner Figuren nun seit einigen Jahren noch vier weitere sehr engagierte Stammspieler eine Stimme: Sohn Christoph Scholter, Stephan Klebel, Matthias Wenger und Doris Karl. Zusätzlich stehen noch drei Damen zur Verfügung, die je nach Handlung und Figurenauswahl einspringen. Im Laufe der Zeit wurde nicht nur so manche Figur ein bisserl hergerichtet, sondern auch die Bühne etwas erweitert. Christoph Scholter hat sie vor ein paar Jahren zudem restauriert. Was die Puppenspieler besonders freut: Gar nicht wenige Eltern, die zugeschaut haben, als sie selbst noch klein waren, kommen heute mit ihren Kindern zum Kasperl. Das Kasperltheater hat also durchaus Tradition. Und es ist einer der wenigen Bereiche beim Schrannenfest, die seit stolzen vier Jahrzehnten bestehen und auch gleich bleiben.

Heuer, zur Jubiläumsausgabe der Kasperlbühne, werden die beiden von Herbert Scholter selbst verfassten Stücke "Der Zauberer Rumborack" und "Die Geschichte vom König, der seine Krone verloren hatte" aufgeführt. Alles Weitere ist streng geheim; es soll ja spannend bleiben. Nur so viel noch: "Rumborack" wird bei der ersten Vorstellung ab 15.30 Uhr an der Reihe sein, ab 17 Uhr dann die heikle Sache mit dem König. Der Eintritt in den Pfarrsaal im Tal ist wie immer frei.