Schrobenhausen
Sicherheit für alle auf der Straße

SZ TRIFFT Martha Schwarzbauer, die für ein Radverkehrskonzept kämpft

29.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Für ein friedliches Miteinander auf Schrobenhausens Straßen machen sich Martha Schwarzbauer (v.r.), Alois Forster und Michael Stichlmair stark. Zu einem Bürgerbeteiligungsabend mit Impulsvortrag bitten die drei leidenschaftlichen Fahrradfahrer am Mittwoch, 8. Juli, ins Kolpinghaus - Foto: Staimer

Schrobenhausen (SZ) In Schrobenhausen sind sie alle drei bekannt als aktive Radler: Martha Schwarzbauer, Michael Stichlmair und Alois Forster. Auf die Frage, was die Drei denn eine, kommt es unisono wie aus der Pistole geschossen: „Das Radlfahrn“. Sie setzen nun mit vereinten Kräften alle Hebel in Bewegung für ein friedliches Miteinander im innerstädtischen Straßenverkehr Schrobenhausens.

In vielen Alltagssituationen kann man auf das Transportmittel auf zwei Rädern umsteigen. Sei es nun der Weg zur Arbeit, der Kindergartenshuttledienst mit dem umfunktionierten Lastenfahrrad, die sportliche Ausfahrt mit dem Renner oder einfach die Fahrt zum Biergarten an einem lauen Sommerabend: Für Schwarzbauer, Stichlmair und Forster ist das Radl das naheliegendste Verkehrsmittel, um in der Stadt von A nach B zu kommen. Auf ein eigenes motorisiertes vierrädriges Vehikel verzichtet Michael Stichlmair sogar ganz. Zugegebenermaßen ein durchaus exotisches Unterfangen in der doch so automobilen Zeit.

Die drei begeisterten Drahtesellenker planen nun einen öffentlichen Mitdenk-, Mitmach- und Infoabend während der Aktion Stadtradeln, an der sich bis 19. Juli auch die Stadt Schrobenhausen beteiligt. Als Referenten konnten sie Thomas Kirchhammer, den Verkehrsexperten des ADFC Bayern, gewinnen. In seinem Impulsvortrag wird Kirchhammer erläutern, was ein gutes Radverkehrskonzept für alle Verkehrsteilnehmer an positiven Effekten zu bewirken imstande ist.

Das Ziel der Aktion sei es, einen nachhaltigen Bürgerbeteiligungsprozess anzustoßen. Als Stadträtin weiß Martha Schwarzbauer, dass die Stadt bereits ein Radverkehrskonzept im Jahr 2014 erstellen ließ, das aber ein tristes Schicksal in der Schublade zu fristen scheint. Darin seien durchaus gute Ansätze enthalten, findet Schwarzbauer. Die Pläne sollen an dem Abend eingesehen werden können.

Dem zahnlosen Papiertiger soll gemeinschaftlich auf die Sprünge geholfen werden, so die einhellige Marschroute der drei Anschieber. Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft „Fahrradfreundliche Kommune“ zu sein, wie es Schrobenhausen ist, soll mehr sein als ein Lippenbekenntnis, findet Forster.

Einige Ideen haben die Drei bereits in der Hinterhand. „Wir wollen das Konzept gemeinsam mit der Bevölkerung mit Leben füllen“, formuliert Forster einen der Kernpunkte.

„Es geht uns darum, eine Art Prioritätenliste der besonders gefährlichen Punkte gebündelt an die Stadt weiterzuleiten“, verrät Stichlmair. Gleich am Abend sollen, so der Plan, über die kostenlose Stadtradeln-App die ersten Schlaglöcher auf Radwegen, Straßenschäden oder Gefahrenstellen auf diesem Wege direkt an die Stadt übermittelt werden.

Schwarzbauers klare Ansage lautet: „Wir wollen auch die Autofahrer und Fußgänger mit ins Boot holen“. Es geht der Truppe nicht darum, zu polarisieren, sondern das Plädoyer geht eindeutig in Richtung gegenseitige Rücksichtnahme. „Nur so kann es ein gutes Miteinander geben“, ist Forster überzeugt. „Jeder, dem das Thema unter den Nägeln brennt, soll kommen“, lädt Michael Stichlmair eine breite Öffentlichkeit am Mittwoch, 8. Juli, um 19 Uhr ins Kolpinghaus im Sinne eines ganz und gar friedlichen Miteinanders im Straßenverkehr.