Schrobenhausen
Schrobenhausener bei "Kunst im Gut"

Organisatorin Margit Grüner über die Sonderausstellung von Richard Gruber und Annemarie Mießl, deren Werke und die Veranstaltung

17.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr

Margit Grüner veranstaltet „Kunst im Gut“ in Scheyern. Heuer freut sie sich auch auf die Sonderausstellung des Schrobenhauseners Richard Gruber - Foto: privat

Schrobenhausen (SZ) Organisatorin Margit Grüner spricht im Interview über die Sonderausstellung von Richard Gruber und Annemarie Mießl, deren Werke und die Veranstaltung.

Frau Grüner, wie ist der Stand der Dinge bei den Vorbereitungen zur diesjährigen „Kunst im Gut“?

Margit Grüner: Wir sind gut in der Zeit. Wir fangen ja auch immer ausreichend früh an, das Klostergut zu putzen und aufzuräumen. Zum Beispiel ist jetzt schon das Musikcafé errichtet und auch die ersten Bühnen stehen bereits. Und dann geht es Schlag auf Schlag: Als Nächstes werden die diesjährigen Sonderschauen eingerichtet. Gerade haben wir noch einige Podeste dafür fertiggestellt . . .

 

. . . Sie packen also auch selbst kräftig mit an, damit am Ende auf dem Gut alles vorbereitet ist und das Ambiente stimmt?

Grüner: Das ist auch nötig, denn der Gutshof ist in erster Linie eben kein Ausstellungsplatz. Und nachdem wir Künstler mit dabei haben, die wirklich hochwertige Kunst ausstellen, müssen die Räume einfach sauber und gepflegt sein. Und so ist über die vergangenen 20 Jahre natürlich auch das Klostergut an vielen Ecken in einen besseren Zustand gekommen, da wir immer mal wieder einen Raum für uns nutzbar gemacht und auch geweißelt haben.

 

Sie renovieren also nach und nach das alte Gut?

Grüner: Das ist vielleicht etwas zu viel gesagt. Aber etwas Handanlegen mussten wir schon – etwa in den alten Stallungen.

 

Kommen wir zur Kunst: Sie sprachen eben von den Sonderschauen. Unter anderem wird heuer ein Schrobenhausener Künstler prominent in Scheyern ausstellen . . .

Grüner: Ja, der Richard Gruber wird gemeinsam mit seiner Frau Annemarie Mießl bei „Kunst im Gut“ ausstellen – die treten bei uns als Duo, als Künstlerpaar auf. Die beiden zeigen etwa Bronzefiguren, Zeichnungen und vieles mehr. Dabei stehen Paare im Mittelpunkt. Das ist zurzeit deren Thema.

 

Wie genau kann man sich das vorstellen?

Grüner: Zu sehen sind dann Figuren mit den verschiedensten Ausdrücken: witzig, traurig, teilweise auch provokativ. Da freue ich mich schon sehr drauf und finde es einfach immer toll, wenn wir Sonderschauen mit Künstlern aus der Region bieten können.

 

Aber auch an die muss man ja erst herankommen. Wie kam es zum Kontakt zwischen Ihnen und den Schrobenhausener Künstlern?

Grüner: Zunächst ist es so, dass die Sonderausstellungen im Rahmen von „Kunst im Gut“ immer begehrt sind bei den Künstlern. Da haben wir in der Regel zwei schöne und helle Räume. . .

 

. . . natürlich allesamt von Ihnen frisch geweißelt . .

Grüner: (lacht) . . . unter anderem. Jedenfalls ist das einfach das richtige Ambiente, um abwechslungsreiche und anspruchsvolle Kunst zu präsentieren. Und den Richard Gruber habe ich über den Hörzhausener Künstler Richard Ripley kennengelernt. Die beiden sind Atelierkollegen. Ripley stellt schon seit Jahren bei „Kunst im Gut“ seine Möbel aus und hat mich zu einem Tag der offenen Tür nach Hörzhausen eingeladen. So kam der Kontakt zustande.

 

Was macht aus Ihrer Sicht die Kunst der Grubers speziell, was zeichnet sie aus?

Grüner: Ich finde die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Menschen an sich – mit Paaren, mit Fremden, mit Freunden, mit Feinden – sehr interessant. Richard Grubers Figuren stehen immer auch etwas im Dialog zueinander, was durchaus spannend ist. Außerdem ist die Bronze einfach ein klassisches Material für Plastiken. Ich denke, das wird ein gute Sonderschau.

 

Was wird den Besuchern denn neben der Kunst noch geboten?

Grüner: Das Drumherum ist für mich ein sehr wichtiger Teil des gesamten Konzepts. Die Workshops etwa sollen die Menschen zum Mitmachen animieren. Hier kann man etwa Vergolden ausprobieren und es wird einem gezeigt, wie man ein Mosaik richtig legt. Auch Specksteinbearbeitung wird angeboten. Diese Dinge sollen vor allem auch die Kinder ein wenig zur Kunst hinführen. Wir arbeiten zurzeit auch an einem Bild aus 65 kleinen Leinwänden, die ein großes Bild ergeben sollen. Und da darf dann jeder mitmalen.

 

Wer wird denn bei diesen Workshops dozieren?

Grüner: Da fällt mir spontan Michael Heuberger ein – das ist eine ganz tolle Geschichte. Der hat ein sogenanntes Grünholzmobil. Er hat es selbst entwickelt und als mobile Werkstatt konzipiert, in der man mit grünem – also frischem – Holz arbeiten kann. Bei Heuberger können die Besucher etwa ohne Strom drechseln oder mit der Axt etwas aus einem Holzstumpf schnitzen – natürlich fachkundig angeleitet. Und natürlich werden auch die anderen Kurse ausschließlich von professionellen Leuten geleitet. Und wer sich vorab über die Angebote informieren möchte, für den gibt es unser Magazin. In dem steht alles zu den Workshops und viel über die Künstler, so dass jeder gut vorbereitet in ein wirklich schönes Festivalwochenende starten kann.

 

Das Gespräch führte

Christian Tamm