Schrobenhausen
Die Party aller Partys auf dem Lenbachplatz

Schwarzbauer und Maklar rocken am Sonntagabend das Schrannenfest AN's Connection begeistern in der Unteren Stadt

26.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Lieferten richtig guten Coversound: AN's Connection.

Schrobenhausen (SZ) Wie cool war das denn? Da sage noch einer, die Schrobenhausener könnten nicht feiern! Was am Sonntagabend beim Auftritt von Schwarzbauer und Maklar abging, hat der Lenbachplatz noch nicht erlebt. Zeitgleich lieferten AN's Connection in der Unteren Stadt richtig gute Covermusik.

Es scheint, als hätten die Schrobenhausener förmlich danach gelechzt, mal wieder abzufeiern bis der Arzt kommt. Pünktlich sein bringt gar nichts - wer nicht gehörige Zeit vorher da ist, kann das mit dem Sitzplatz vergessen. Aber den brauchts ohnehin nicht lange. Sitzen bleiben an diesem Abend die Wenigsten. Da tanzen Chef und Angestellte miteinander, Lehrer und Schüler, sämtliche familiären Konstruktionen sowieso, Alt und Jung. Und CSU-Bürgermeister und SPD-Chefin. Die beiden, Karlheinz Stephan und Martha Schwarzbauer, lassen sich, Arm in Arm, vor der Bühne sogar auf eine Runde Schunkeln ein. Die Schrobenhausener feiern hier und heute auf dem Lenbachplatz, als gäbe es kein Morgen.

Oben auf der Bühne präsentiert sich Kurtl Schwarzbauer wie sie ihn kennen und lieben. Barfuß hockt er da, neben sich, jederzeit griffbereit, die obligatorische Maß Bier geparkt. Je später die Stunde - desto roter der Kopf - singt Kurtl von Spargelbauern, SUVs, Heizungsbauern und den ganzen "Nicht-furt-Fahrern"; haut Sätze raus wie "Die Schromhauser, die san Hund, fahrn mim Radl und bleim gsund", und freut sich natürlich sakrisch über das "Schrobenhausener Menschenmeer" zu seinen Füßen.

Als er einige seiner alten Lied-vom-Land-Nummern auspackt, da sind sie - zack! - wieder im Gedächtnis, die Texte der Kurtl'schen Evergreens. "Wenn i amoi oid bin" oder "Ein jedes Ding, des braucht sei Drumherum" - das Publikum trällert fröhlich mit. An seiner Seite hat Kurtl mit Freddy Vogt, Ursl Beyer, Michi und Ferdi Kreitmair oder "Professor Grabowski" Friedrich Oehlerking einige jener Herrschaften, die ja gern mal auf den Bühnen der Stadt auftauchen. Und natürlich ihn: Peter Maklar, den Gitarrenzauberer, dessen Virtuosität dem Ganzen erst den ultimativen Schliff verpasst. Und es gibt auch was fürs Herz: Ein Song, den Kurtl mit seinen beiden Töchtern Kathi und Lina singt. "Papa" schmachten die - und brauchen von ihm im Prinzip nur eins: Kohle. Soundtechnisch hat sich bei Kurt Schwarzbauer einiges getan. Da mogelt sich durchaus auch mal der eine oder andere ganz neumodische Ton ins Repertoire. E-Gitarre zum Beispiel. Als Kurtl dann seinen Kultklassiker "Sigs Kneipe" schmettert, da geht auf dem Lenbachplatz ultimativ der Punk ab.

Dazwischen übernimmt auch mal Sebastian Heinrich, "Seppomat", die Bühne, Mechthild Fleißig gesellt sich mit ihrem Saxofon dazu. Auch Heinrich liefert Zünftiges: "I bin da Sepp" (oder Seb), "schau guad aus und bin koa Depp", singt er.

Doch da wäre am Sonntagabend ja noch eine Band: AN's Connection. Ein bisschen fies ist es schon, in der Unteren Stadt gegen Schwarzbauer, Maklar und Konsorten anspielen zu müssen. Und pünktlich loslegen können sie auch nicht - die Technik zickt. Als sie dann einsteigen, liefern auch AN's Connection richtig gute Musik, covern mit ihren beiden Powerladies an der Front bekannte Songs. "Dear Mr. President" zum Beispiel, "Whats Going On" von den 4 Non Blondes oder "Irgendwann bleib i dann dort" von STS. Musik, die Spaß macht, dazwischen aber auch mal unter die Haut geht. Die, die da sind, sind begeistert. Und so bildet sich auch hier ein beachtliches Grüppchen, das vor der Bühne mittanzt. Als die Musiker dann ihre letzte Nummer ausrufen, ist das Publikum so gar nicht einverstanden: "vorletzte!", schallt es ihnen entgegen.

Einer zeigt sich übrigens besonders selbstbewusst: Andreas Killisperger, der mit seiner Drei-Mann-Band Berglerbluad am Sonntagnachmittag pfiffige Alpenländische Stimmungsmusik zum Schrannenfest beisteuert und von der "super organisierten Veranstaltung" schwärmt. Von wegen Vorband von Kurt Schwarzbauer, sagt er - "der Kurtl ist unsere Nachband!"