Schrobenhausen
Viele Menschen unter einen Hut bringen

SZ TRIFFT Barbara Fieger und Angelika Hartwig aus dem Leitungsteam der Schrobenhausener Kolpingfamilie

07.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:32 Uhr

Nicht alles neu, aber einiges anders machen wollen (v.l.) Barbara Fieger und Angelika Hartwig bei der Schrobenhausener Kolpingfamilie. - Foto: Sailer

Schrobenhausen (SZ) Ein Ehrenamt, das Spaß macht - das haben Barbara Fieger und Angelika Hartwig bei der Kolpingfamilie in Schrobenhausen, die seit 160 Jahren besteht, gefunden. Für das Leitungsteam ist es nun an der Zeit, etwas umzustrukturieren.

"Wir wollen uns neu ordnen, reflektieren, was gut und was schlecht ist", sagt Angelika Hartwig. Im April vergangenen Jahres haben Barbara Fieger und Angelika Hartwig das Ruder der Schrobenhausener Kolpingfamilie in die Hand genommen. Sie kümmern sich gemeinsam um die Organisation des Vereins und diverse Veranstaltungen.

"Ich finde, Ehrenamt muss Spaß machen. Es hat etwas, ein kleiner Teil des ganz Großen zu sein", erklärt Fieger. Sie zog vor 17 Jahren nach Schrobenhausen, seit zehn Jahren ist sie Mitglied bei Kolping. "Durch die Kolpingfamilie bin ich hier in Schrobenhausen richtig angekommen, habe Freunde und Bekannte gefunden", erzählt sie. Denn genau darum geht es ja bei Kolping: "Die Leute zusammenführen und die Gemeinschaft als Familie nicht aus den Augen verlieren", fasst Angelika Hartwig zusammen. Mit diesem Gedanken führt der Verein die ursprüngliche Idee von Adolph Kolping, Gründer des gleichnamigen Vereins, fort. Sozialreformer Kolping gründete den Kölner Gesellenverein am 6. Mai 1849. Schon damals erfuhr der Verein enormen Zulauf und die Mitglieder verbreiteten die Idee von Adolph Kolping in ganz Deutschland und der Welt. Auch in Schrobenhausen ist die Kolpingfamilie ein fester Bestandteil des sozialen Lebens, aus diesem Grund setzen sich die Mitglieder aktiv dafür ein, opfern ihre Freizeit für Kolping.

Fieger und Hartwig ist es besonders wichtig, den Verein generationsübergreifend zu gestalten. "Es soll nicht nur gruppenspezifisch sein", sagt Angelika Hartwig. Genau das sei auch die große Herausforderung an Kolping. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren sollen unter einen Hut gebracht werden. Daher bietet die Kolpingfamilie ein breites Spektrum an Aktivitäten. Frauenabende, Männerabende, Pflegetreffen, Ostereiersuchen, Frauenwochenenden, Familiengottesdienste und vieles mehr bietet der Verein seinen Angehörigen.

Insgesamt 196 aktive Mitglieder aus allen Altersgruppen sind es momentan in Schrobenhausen. "Es ist mal mehr, mal weniger Arbeit. Uns beiden macht es sehr viel Spaß. Andere gehen halt eine Stunde joggen und wir machen Kolping. Wir wollen den Leuten eine Heimat geben", erklärt Hartwig. Einerseits soll das auf kirchlicher Ebene geschehen, andererseits ist es ihnen aber auch wichtig, für Neues offen zu sein. "Wir haben ein Profil erarbeitet, uns ist völlig egal, welche Religion jemand besitzt. Wir sind für jeden offen, hier wird bestimmt niemand ausgeschlossen", betont Hartwig. Die Kolpingfamilie wolle sich in die Gesellschaft einbringen.

Möglich sei das aber nur wegen der zahlreichen Helfer, die sich für einzelne Veranstaltungen richtig ins Zeug legen. Barbara Fieger und Angelika Hartwig könnten das zu zweit nicht stemmen. Die Altkleidersammlung, die Papiersammlung und viele weitere Aktionen der Kolpingfamilie werden von ehrenamtlichen Helfern organisiert. "Spaß und Begeisterung miteinander etwas zu tun, das liegt uns sehr am Herzen", sagt Angelika Hartwig.

Am Herzen liegt Fieger und Hartwig auch die Nachwuchsförderung, die sich derzeit etwas schwierig gestaltet. Jugendliche für den Verein zu gewinnen, sei nicht ganz so leicht. Doch die beiden Damen überlegen fleißig, was sie den Jugendlichen bieten können. Die Partnerschaft mit der tschechischen Stadt Velká Bítes sei für Jugendliche eine tolle Möglichkeit, eine fremde Kultur kennenzulernen, finden sie. Seit zehn Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Velká Bítes und Schrobenhausen mittlerweile. Einmal im Jahr findet ein Begegnungswochenende statt, mal in Schrobenhausen, mal in Velká Bítes.

Wer Gutes tun möchte, der hat auch dazu bei Kolping die Möglichkeit. Jeden ersten Samstag im Monat ist der Container zur Abgabe von Altpapier am Kolpinghaus geöffnet. Außerdem können Lebensmittelspenden für die Schrobenhausener Tafel abgegeben werden sowie gut erhaltene Altkleider.