Schrobenhausen
Unterwegs von Rennen zu Rennen

SZ TRIFFT die schnellen Spielberger-Mädels, die an diesem Sonntag ein Heimspiel haben

26.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:04 Uhr

Schnelle Familie: Annika, Katharina und Sarah Spielberger (vorne, v.l.) mit ihren Eltern Gerti und Hermann, die das Hobby der Mädels unterstützen. - Foto: hra

Schrobenhausen (SZ) Welche Sportart üben junge Mädchen üblicherweise aus? Reiten, Turnen, Ballett, vielleicht Tennis oder eine andere Ballsportart. Ganz anders die drei Spielberger-Schwestern aus Schrobenhausen: Sarah (15), Katharina (11) und Annika (8) sind begeisterte Kartslalomfahrerinnen. Und das mit großem Erfolg.

Beim Kartslalom geht es darum, einen Kurs von Pylonen schnell und fehlerfrei zu absolvieren. Für Pylonenfehler gibt es Strafsekunden. Alles sehr dynamisch. Die Spielbergers können aber auch ganz entspannt, wie sich beim SZ-trifft-Termin mit Kaffee und Kuchen herausstellt. Die Spielberger-Mädels und ihre Eltern Gerti und Hermann erzählen, wie alles begann. 2009 war das. "Los ging's beim Ehrenamtsabend in Mühlried", erzählt Papa Hermann. "Da hat sich der MSC Schrobenhausen mit Kart präsentiert und Sarah ging gar nicht mehr raus."

2010 bestritt Sarah ihre erste Rennsaison. Katharina folgte 2012 und die Jüngste, Annika, 2015. "Wenn ich nicht mit dem Kartfahren angefangen hätte, hätten meine beiden Schwestern nicht damit begonnen", ist sich Sarah sicher. Jetzt haben die drei Schwestern allesamt Benzin im Blut.

Einmal pro Woche wird trainiert. Eigentlich zu wenig, aber nur samstags stehen Flächen zur Verfügung, auf dem Volksfestplatz und dem Parkplatz der Bauer AG in Edelshausen, bedauert Vater Hermann Spielberger. "Wer eine geeignete Fläche hat, darf sich sehr gerne melden".

Seit März läuft die Saison, und die Spielberger-Schwestern fahren rund 20 Rennen im IN-Cup und in der Münchner Oberlandrunde. Anschließend folgen diverse Endläufe. Da ist dann die ganze Familie Sonntag für Sonntag unterwegs. Über die Jahre entstanden viele Kontakte, ja Freundschaften mit anderen Fahrerinnen und Fahrern und deren Eltern.

Die Rennen machen sich auch auf dem Tacho bemerkbar. Über das Jahr gerechnet, kommen so rund 4000 Kilometer nur für den Sport der Töchter zusammen. Und die Spielberger-Mädels sind in ihrem Sport wirklich gut. Sarah, die regelmäßig Jungs in ihrer Altersklasse hinter sich lässt, war 2011 Dritte in Südbayern und erreichte den Bundesendlauf. In Winterberg wurde sie 16. unter 52 Teilnehmern. Katharina wurde 2016 Vierte in Südbayern und verpasste knapp den Bundesendlauf. Annika hat sich in ihrer kurzen Karriere schon 15 Pokale gesichert. Der Ehrgeiz ist geweckt. "Ich will die regionalen Runden gewinnen und bei den Endläufen das beste Mädchen sein", sagt Sarah. Katharina möchte sich für den Bundesendlauf qualifizieren und Annika strebt Siege an.

Neben dem Kartfahren bleibt aber auch Zeit für andere Aktivitäten. Sarah, die das Gymnasium besucht und im Sommer über Rotary für ein Jahr nach Mexiko geht, spielt gerne Volleyball und Querflöte. Katharina geht ebenfalls aufs Gymnasium und spielt bei den Bläser-Kids der städtischen Musikschule Schrobenhausen Querflöte. Annika hat früher einmal Blockflöte gespielt. In diesem Frühjahr stand der Fokus der Drittklässlerin natürlich auf der Erstkommunion. Die Spielbergers haben inzwischen sogar eine eigene Homepage. Unter www.spielberger-racing.de erfährt man alles Wissenswerte über die kartbegeisterte Familie. Wer die drei Spielberger-Mädels und die anderen Nachwuchskartfahrer des MSC Schrobenhausen einmal live in Aktion erleben will, hat dazu beim Heimrennen an diesem Sonntag, 28. Mai, auf dem Volksfestplatz die Gelegenheit.