Schrobenhausen
Millimeterarbeit, die rund um die Welt geht

SZ TRIFFT Maximilian Hollinger, der den Beruf des Konstruktionsmechanikers bei der Firma Bauer lernt

07.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:41 Uhr

Alles muss ganz genau passen: Maximilian Hollinger ist Auszubildender bei der Schrobenhausener Firma Bauer, wo er den Beruf des Konstruktionsmechanikers lernt. - Foto: Bauer-Gruppe

Schrobenhausen (SZ) Wo sie arbeiten, da fliegen schon mal die Funken: Flexen und Schweißen gehören ebenso zur Arbeit eines Konstruktionsmechanikers wie das Feilen oder Biegen von Metallteilen an der Maschine. Dabei ist viel Feingefühl gefragt, denn alle Teile müssen exakt und auf den Millimeter genau nach Vorgabe gefertigt werden. "Wer sich für eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker entscheidet, sollte auf alle Fälle Begeisterung für handwerkliche Tätigkeiten und die Metallverarbeitung sowie technisches Verständnis mitbringen. Sorgfältiges und genaues Arbeiten ist ebenfalls wichtig", erklärt Gerhard Piske, Ausbildungsleiter bei der Firma Bauer.

Bauer hat in und um Schrobenhausen drei Werke, in denen Drehbohrgeräte und Fräsen, aber auch Bohrwerkzeuge gefertigt oder instandgesetzt werden. Konstruktionsmechaniker sind dabei echte Allrounder in Sachen Metallbearbeitung: Sie stellen Stahlbau- und Blechkonstruktionen nach technischen Zeichnungen her, sie fertigen einzelne Bauteile aus Blechen, Profilen und Rohren und montieren sie. Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben. Dabei beschränkt sich der Arbeitsplatz eines Konstruktionsmechanikers bei Bauer aber nicht immer ausschließlich auf die Werkstatt. Baustelleneinsätze auf der ganzen Welt - vom kanadischen Polarkreis bis in den Fernen Osten - sind möglich.

Das hat auch Maximilian Hollinger, Auszubildender zum Konstruktionsmechaniker im vierten Lehrjahr bei Bauer, gereizt. Er wohnt in Nassenfels bei Neuburg und hat sich bewusst für die Ausbildung bei Bauer in Schrobenhausen entschieden. "Die Perspektive, am Fließband zu arbeiten, fand ich nicht sonderlich spannend. Auf einer Jobmesse habe ich dann Bauer als Ausbildungsbetrieb kennengelernt. Hier wie auch beim späteren Bewerbungsgespräch hat mir die freundliche Atmosphäre sehr gut gefallen", berichtet der 19-Jährige. Keine zwei Wochen nach dem Vorstellungsgespräch sei dann der Vertrag unter Dach und Fach gewesen.

Die Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker bei Bauer beinhaltet zunächst eine fundierte Metallgrundausbildung. Dabei werden alle manuellen und maschinellen Techniken vermittelt. Anschließend durchläuft der Auszubildende im Wechsel von vier bis sechs Monaten alle Fertigungsabteilungen des Stahlbaus. Kenntnisse in der Steuerungstechnik, Hydraulik, Pneumatik und Elektronik werden zum Teil in der überbetrieblichen Ausbildung vermittelt. "Bei entsprechender Eignung und Interesse können Auszubildende bereits im dritten Ausbildungsjahr einen rund fünfwöchigen Auslandsaufenthalt, zum Beispiel in unseren Maschinenbauwerken in China oder den USA absolvieren", so Piske.

Und nach der Ausbildung? "Grundsätzlich bilden wir mit dem Ziel aus, unsere Lehrlinge auch zu übernehmen", erklärt Piske. Außerdem bestehe die Möglichkeit, sich zum Techniker oder Meister weiterzubilden. Piske: "Aufstiegsmöglichkeiten sind also vielfältig vorhanden."