Schrobenhausen
Einer, der nicht nur zusieht, sondern etwas verändert

SZ TRIFFT Stefan Natzer, der in Schrobenhausen nach und nach Lücken im Angebot schließt

17.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:46 Uhr

Eine markante Persönlichkeit: Stefan Natzer hat in Schrobenhausen schon eine Menge vorangebracht. Gerade bereitet er mit seinem Team ein weiteres Festival in der Stadt vor. - Foto: Tyroller

Schrobenhausen (SZ) Stefan Natzer - ein Name der in Schrobenhausen nicht völlig unbekannt ist. Der Diplomingenieur war bei der Gründung des Spielevereins sowie der Metalmaniacs mit dabei. Heute ist er Beisitzer im Spieleverein, bei den Metalmaniacs ist er sogar seit mehreren Jahren der Vorsitzende.

Neben seinen Tätigkeiten in den Vereinen ist er außerdem der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Bürgerenergiegenossenschaft Neuburg-Schrobenhausen-Aichach-Eichstätt.

Natzer mag es, Strukturen zu entwickeln. Er findet, dass es gerade in Schrobenhausen noch viele Nischen gibt, die zu füllen sind. Ist der Ball mal ins Rollen gebracht, muss er nicht zwingend den Verein leiten. "Es ist schön zu sehen, wie sich die Vereine selbst entwickeln", findet er.

Als treuer Metalfan lässt er seine Metalmaniacs aber nicht im Stich und hat im Verein, seit er wieder Vorsitzender ist, einiges auf die Beine gestellt. So geht das Festival "Metal im Woid" dieses Jahr im September in die vierte Runde, wenn auch mit einer Änderung: Statt nur einen gibt es jetzt zwei Tage lang Metalgenuss in der Högenau.

Alle Metalfans können sich auf 13 verschiedene Bands und einen Musikanten freuen. "Wir wollten das ganze Spektrum zeigen", erklärt der Vorsitzende. Darum sind auch viele Subgenres des Heavy Metal vertreten. Neben bekannten Bands wie dem Headliner Macbeth bekommen auch kleinere Bands die Möglichkeit, auf dem Festival zu spielen. Nach drei Metals im Woid kann das Festival mittlerweile auch überregional Fuß fassen. So kommen sogar schon Metaller aus Österreich nach Schrobenhausen.

37 Mitglieder hat der Verein inzwischen. Die jüngsten Metaller sind 19 Jahre alt, während die Ältesten schon auf die 60 zugehen. Im Verein gäbe es schon welche, die ausschließlich Metal hören. "Ich habe keine Scheuklappen", meint Natzer. Deswegen hört er auch schon mal eine Wagner-Oper oder 80er-Synthie-Pop. Seit seiner Jugend ist er aber begeisterter Metalfan. Er findet es gut, dass der Metal eine gewisse Ehrlichkeit hat und auch nicht vor schwierigen Themen zurückscheut. "Metal macht die Leute reflektierter.", weiß der Vorsitzende. Gerne hört der Metalfan die Blackmetalband "Wolves in the Throne Room". In deren Lieder steht die Erhabenheit der Natur im Vordergrund. Das passt auch sehr gut zum zweiten Standbein Natzers: sein Engagement in der Bürgerenergiegenossenschaft.

Stefan Natzer hat die Bürgerenergiegenossenschaft mitgegründet. Damals waren nur Neuburg und Schrobenhausen dabei. Mittlerweile haben sich auch Aichach und Eichstätt angeschlossen. Das Ziel ist es erneuerbare Energieprojekte zu unterstützen. Jeder Bürger kann sich an diesem Projekt beteiligen. "Es ist eine Energiewende in Bürgerhand.", so beschreibt Natzer das Konzept. In der Genossenschaft wird das Miteinander groß geschrieben. Darum zählt bei Abstimmungen auch jede Stimme gleich, egal wie viel Geld man zahlt.

Der Schrobenhausener würde sich selbst als naturverbunden beschreiben. Deswegen liegt ihm das Thema "Energie" auch sehr am Herzen. Wenn Deutschland es schafft in Bezug auf die Energie Fortschritte zu machen, dann würden mehrere sehen, dass es funktioniert. Schließlich geht es letztendlich um die Erhaltung einer "intakten Natur und einer schönen Welt".