Schrobenhausen
Ein Leben für den Handball

SZ TRIFFT Annemarie Batz, die sich seit 53 Jahren dem Sport beim SSV verschrieben hat und hinter den Kulissen vieles ehrenamtlich erledigt

14.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Ohne sie geht nichts bei den SSV-Handballern: Annemarie Batz verkauft bei allen Heimspielsonntagen Kaffee und Kuchen in der Dreifachturnhalle in Schrobenhausen. Das ist nicht die einzige Aufgabe, die sie mit Herzblut für den Sportverein erledigt. - Foto: Sailer

Schrobenhausen (SZ) Sie gehört zu den Urgesteinen des SSV Schrobenhausen: Annemarie Batz. Seit 53 Jahren ist sie Mitglied bei den SSV-Handballern und hat zahlreiche Aufgaben für den Verein übernommen.

Die 66-Jährige kümmert sich seit 1984 um den Verkauf im Kiosk der Dreifachturnhalle in Schrobenhausen. Woche für Woche sorgt sie gemeinsam mit Toni Batz dafür, dass die Zuschauer und Spieler etwas zu essen und trinken in der Halle bekommen. An einem Heimspielsonntag nimmt der Verkauf zwischen vier und acht Stunden in Anspruch. "Wir müssen ja auch herrichten und wieder abbauen", erzählt Annemarie Batz.

Als sie mit dem Verkauf vor mehr als 30 Jahren begann, habe sie erst lediglich Getränke verkauft. "Dann sind es immer mehr Zuschauer geworden, dann habe ich auch Kaffee, Kuchen, Wiener und anderes angeboten", berichtet Batz. In dieser und der nächsten Saison kümmert sich Annemarie Batz noch um den Verkauf, "dann langt's auch mal, irgendwann ist Feierabend", sagt sie, mit etwas Melancholie in der Stimme. Annemarie Batz befürchtet, dass es schwer werden könnte, jemanden zu finden, der den Laden übernimmt.

Das Herz der Handballerin hängt sehr an dem Verein. Gerne erzählt sie von den alten Zeiten, als sie beim SSV mit dem Handballspielen anfing. "Ich habe als Jugendliche viele Freundinnen im Verein gefunden, das SSV-Heim war damals unser Treffpunkt, das hat einfach dazugehört", erzählt sie von den vergangenen Zeiten. Ein Höhepunkt sei immer der SSV-Faschingsball gewesen, berichtet sie mit einem Lachen. "Der war immer ausverkauft, schade, dass es den nicht mehr gibt. Der war echt immer schee".

Ehrenamtlich engagiert habe sie sich schon als Jugendliche. "Ich habe mich immer schon gern um die Vereinstätigkeiten gekümmert", sagt sie. Von 1966 bis 1986 spielte sie selbst aktiv Handball. Von 1971 bis 1973 und von 1975 bis 1978 war sie stellvertretende Abteilungsleiterin, 1974 Abteilungsleiterin. Sie war sowohl als Jugendtrainerin als auch als Damentrainerin aktiv. Einen anderen Sport anzufangen, stand für die Handballerin nie zur Debatte.

Neben dem Kioskverkauf ist die 66-Jährige auch noch als Schatzmeisterin für die Finanzen der Handballer verantwortlich - seit 1977. Zudem ist sie Spielleiterin von zwei Damenmannschaften. Für die Damen der Bezirksoberliga und der Bezirksliga füllt sie die Spielberichtsbögen aus, überträgt Ergebnisse und bearbeitet die Strafen. Den technischen Fortschritt weiß Annemarie Batz sehr zu schätzen. "Früher musste ich alle Spielberichtsbögen mit der Hand ausfüllen", erzählt sie, "die elektronischen Tabellen sind eine große Erleichterung".

Hilfe bekommt die 66-Jährige auch von den Eltern der jungen Nachwuchshandballer: "Die Eltern der Kinder sind sehr engagiert, da bin ich wirklich dankbar." Denn die Eltern wären immer bereit, Kuchen für den Kioskverkauf in der Halle zu backen und mit den Kindern zu den Spielen zu fahren. Nur so könne der Sport weiter leben.

Annemarie Batz kennt in der Schrobenhausener Dreifachturnhalle so gut wie jeden, der in die Halle kommt. "Es ist schon lustig, vom Sehen her kenne ich hier so gut wie alle", meint sie lachend, als sie der nächste Zuschauer mit einem herzlichen "Servus" begrüßt. Schön findet sie es auch, die Kinder aufwachsen zu sehen. Vielen habe sie schon bei den Minis zugesehen, inzwischen seien sie erwachsen.

Für ihr Engagement erhielt die 66-Jährige einen Ehrenamtspreis des BLSV Oberbayern. Nun ist Annemarie Batz stolze Besitzerin einer goldenen Verdienstnadel sowie der BLSV-Ehrennadel in Gold mit einem goldenen Lorbeerblatt für 40 Jahre ehrenamtliche Arbeit.