Schrobenhausen
Damit arme Menschen eine Chance bekommen

SZ TRIFFT Evelyn Theunert und Georg Greif vom Schrobenhausener Eine-Welt-Laden

12.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:09 Uhr

Evelyn Theunert und Georg Greif sind zwei aus einem Team von 30 Vereinsmitgliedern, die den Eine-Welt-Laden in der Schrobenhausener Altstadt am Laufen halten. Dem Verein gehören darüber hinaus etliche Fördermitglieder an. - Foto: Tyroller

Schrobenhausen (SZ) Hilfe zur Selbsthilfe - das ist die Idee hinter dem Eine-Welt-Laden in Schrobenhausen. Seit über 30 Jahren gibt es das Projekt mittlerweile.

"Angefangen hat alles mit einer Gruppe von Lehrern und Schülern", weiß Georg Greif. Er ist lange Jahre dabei, und kann sich noch gut an die Anfänge erinnern, damals noch unter dem Namen "Dritte-Welt-Laden". Ursprünglich bestand er aus nur einem Zimmer am Stadtwall. Doch die Idee konnte sich etablieren, nach drei Jahren kam es zum Umzug zunächst in die Regensburger Straße und dann zum Lenbachplatz. Der perfekte Standort war gefunden.

Die zentrale Lage zahlt sich aus. "Jetzt kommt auch sehr viel Laufkundschaft zu uns", berichtet Greif. So kommt mehr Geld zusammen, das für Förderprojekte gespendet werden kann. Der Verein achtet darauf, dass die Mittel auch wirklich bei den Leuten ankommen. Über die Kolpingfamilie pflegt der Eine-Welt-Laden beispielsweise Kontakt zu einem Kindergarten in Ecuador. Auch mit dem Fair-Trade-Importeur Gepa arbeitet das Team gerne zusammen, denn hier wird offengelegt, wo Geld hinfließt.

"Unser Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen in Kleinprojekten und Genossenschaften", erklärt Evelyn Theunert, die Vorsitzende des Eine-Welt-Ladens. Kleinbauern zu unterstützen, die an den Rand gedrängt wurden und ohne Hilfe von außen keine Chance haben, darum geht es zum Beispiel. Sie bekommen einen Preis, der über dem Weltmarktniveau liegt, entsprechend sind auch die Produkte im Laden etwas teurer.

Anfänglich wurden fast nur Tee oder Schokolade angeboten. Mittlerweile hat sich das Sortiment gewaltig verändert. Wenn man nun den Eine-Welt-Laden betritt, weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Neben Kaffee, Aufstrichen und Reis gibt es auch eine große Auswahl an Kunsthandwerk. Der Laden lädt förmlich zum Stöbern ein.

Das weiß auch Evelyn Theunert. Wenn sie sich spontan für ein Lieblingsprodukt entscheiden müsste, wäre dies definitiv der Schmuck. Sie engagiert sich seit 2009 im Eine-Welt-Laden. Zwei Jahre später schaffte sie es in den Vorstand, ein Jahr später wurde sie zur Vorsitzenden gewählt. "Für mich war es wichtig, dass ich im Ruhestand etwas mache, hinter dem ich voll und ganz stehe", meint sie. Diesen Vorsatz konnte sie mit der ehrenamtlichen Hilfe im Laden auf jeden Fall verwirklichen.

Neben Evelyn Theunert und Georg Greif, die beide mit Herzblut bei der Sache sind, helfen 30 ehrenamtliche Mitarbeiter im Laden aus. Um die 60 Engagierte sind Mitglied im Verein "Eine-Welt-Gruppe Schrobenhausen" und tragen mit ihrem jährlichen Beitrag dazu bei, den Laden aufrechtzuerhalten. Jeder im Team hat seine eigene Aufgabe. Dass die Mitarbeiter zusammenhalten, zeigt sich auch, wenn mal kurzfristig eine Zwei-Stunden-Schicht getauscht werden muss. Auch wenn der Betrieb momentan problemlos läuft und der Eine-Welt-Laden sogar mittags geöffnet ist, würden sich Theunert und Greif natürlich immer über frischen Wind freuen. "Wer Lust hat, sich freiwillig zu engagieren, ist herzlich dazu eingeladen", sagt Georg Greif.

Neben der Arbeit im Laden organisiert der Verein auch Aktionstage und Vorträge zu fairem Handel. Im März war der Eine-Welt-Laden bei der Misereoreröffnung in der Maria-Ward-Realschule vertreten. Im Oktober gibt es dann auch wieder einen Stand bei der Ausstellung "Kunst und Handwerk" im Pfarrsaal in Schrobenhausen.