Schrobenhausen
Bedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgen

SZ TRIFFT Engelbert Schlittenbauer, den Vorsitzenden der Schrobenhausener Tafel

03.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:22 Uhr

Packt gerne selber mit an: Engelbert Schlittenbauer unterstützt die ehrenamtlichen Helfer der Tafel beim Sortieren der Lebensmittel. Neben der Organisation der Mitarbeiter fährt er mit seinen Kollegen zu den Supermärkten, um die Nahrungsmittelspenden abzuholen. - Foto: Sailer

Schrobenhausen (SZ) Eine soziale Ader hat Engelbert Schlittenbauer, der sich seit sechs Jahren ehrenamtlich und mit großem Einsatz für die Schrobenhausener Tafel engagiert. "Ich war schon immer ehrenamtlich tätig", erinnert sich der Rentner. Bereits als er aufs Gymnasium ging, hat er sich um ältere Menschen gekümmert und sie betreut. Entsprechend macht Engelbert Schlittenbauer auch heute seine Arbeit bei der Schrobenhausener Tafel großen Spaß.

Seit einem Jahr ist der Schrobenhausener Vorsitzender des Vereins und hat die Aufgabe, den Kontakt mit den Tafeln aus der Region zu koordinieren. "Wir arbeiten sehr viel mit Ingolstadt, Neuburg und Pfaffenhofen zusammen", erklärt Schlittenbauer. Das sei enorm wichtig, denn habe eine Tafel zu viel oder zu wenig Lebensmittelspenden, könnten sich die Vereine gegenseitig aushelfen.

Auch um die ehrenamtlichen Mitarbeiter bemüht sich Schlittenbauer. "Wir haben hier ein gutes Arbeitsklima. Meine Aufgabe ist es, immer zu schauen, dass alles passt", sagt Schlittenbauer. Außerdem hält er stets Ausschau nach neuen Mitarbeitern. "Jüngere Helfer zu gewinnen, wäre super", meint der Rentner. Daran würde es ein wenig mangeln.

Rund 40 aktive Mitglieder engagieren sich bei der Schrobenhausener Tafel. Ganz unterschiedliche Aufgaben fallen für die Helfer an. "Die Arbeit wird aufgeteilt, das funktioniert wunderbar", meint Schlittenbauer. Eine Aufgabe ist es, die Lebensmittelspenden bei den Supermärkten abzuholen. Dafür gibt es mehrere Fahrer und Beifahrer. Die verantwortlichen Fahrer müssen die Ware beim Händler abholen. Die Supermärkte stellen dann bereit, was sie nicht mehr verkaufen können. Von den Fahrern wird die Ware dann durchgesehen und zur Tafel gebracht. Dort werden die Lebensmittel ein weiteres Mal kontrolliert, denn auch die Tafel müsse sich an verschiedene Vorschriften halten. In einem großen Raum wird das Gemüse und Obst von den Mitgliedern noch einmal sortiert.

Immer mittwochs findet die Lebensmittelausgabe bei der Tafel in der Regensburger Straße in Schrobenhausen statt. Die Bedürftigen zahlen einen symbolischen Betrag von einem Euro für die Lebensmittel, die sie bekommen. Um die 40 Menschen kommen jeden Mittwoch, um sich Nahrungsmittel zu holen. Zehn Personen werden von der Caritas beliefert. Pro Woche sind es 109 Menschen in Schrobenhausen, die das Angebot der Tafel nutzen. "Für Schrobenhausen ist das schon recht viel", meint Engelbert Schlittenbauer. Im vergangenen Jahr hatte die Tafel rund 50 Tonnen Lebensmittel verteilt.

Vor allem zum Monatsende nehme der Ansturm auf die Tafel zu, da vielen bedürftigen Menschen dann das Geld ausgehe, sagt Schlittenbauer. Viele Tafel-Kunden freuten sich über das Hilfsangebot, seien dankbar für die Lebensmittel. Die Ehrenamtlichen der Tafel merken das besonders nach der dreiwöchigen Sommerpause im August. "Manche Menschen sind wirklich dankbar. Dann gibt es aber auch die, die meinen, Ansprüche stellen zu können. Das ist natürlich nicht so schön", erzählt Schlittenbauer.

Besonders dankbar ist die Schrobenhausener Tafel den Sponsoren aus der Region. "Das, was wir holen, würde niemals reichen", sagt Schlittenbauer. Vor allem Konserven und Lebensmittel, die lang haltbar sind, seien sehr schwer zu bekommen. Nur durch den Einsatz der Sponsoren könnte die Grundversorgung der Menschen sichergestellt werden. Derzeit sei die Tafel froh, überhaupt einen Grundstock zur Verfügung stellen zu können, so Schlittenbauer: "Nach Ostern wird es uns bestimmt wieder gutgehen, nur gerade ist es echt schwierig."

Wer Lebensmittel spenden möchte, kann Engelbert Schlittenbauer per Telefon (0160) 94 72 19 56 erreichen. Er bittet darum, die Lebensmittel nicht einfach vor die Eingangstür der Tafel zu stellen, da auch sie wissen möchten, woher die Nahrungsmittel kommen.