Schrobenhausen
SPD will mehr soziale Gerechtigkeit

Robert Huber als Vorsitzender der Schrobenhausener Sozialdemokraten wiedergewählt

18.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:56 Uhr

Die Schrobenhausener SPD-Führung mit den Bundestagskandidaten Werner Widuckel und Andreas Mehltretter (hinten v.l.): Robert Huber (vorne v.l.), Daniela Gräßle und Siegfried Sibinger, - Fotos: Dürrmann

Schrobenhausen (SZ) Robert Huber bleibt Vorsitzender der Schrobenhausener SPD. Ihm stehen als Stellvertreter Daniela Gräßle und Siegfried Sibinger zu Seite. Bei der gestrigen Jahreshauptversammlung warben auch die Bundestagskandidaten Werner Widuckel und Andreas Mehltretter für die Partei.

In seinem Jahresbericht warb Robert Huber für den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz: "Er steht für eine neue soziale Gerechtigkeit." Huber prangerte die "enorme soziale Schieflage" in Deutschland an. Zu dem Wahlergebnis in den USA fand der Vorsitzender der Schrobenhausener SPD keine Worte: " Ich weiß nicht, was ich sagen soll." In seiner Rede spannte er den Bogen zur Bundestagswahl im September und meinte: "Die letzten Tage vor der Wahl sind entscheidend."

Über die Arbeit der Sozialdemokraten im Schrobenhausener Stadtrat referierte Fraktionsvorsitzende Martha Schwarzbauer. "Wir haben zwei neue Radwege beantragt, die allerdings an Grundstücksproblemen gescheitert sind", sagte sie. Weitere Themen ihrer Rede waren die abgewiesene Forderung einer Testphase für die Verkehrsführung in der Neuburger Straße und die Südwesttangente, die "außer Umweltzerstörung nichts" bringe. Erfreut äußerte sich Schwarzbauer sich dagegen über den Innenstadtausbau ("ein Mehrwert").

Umweltreferent Stefan Eikam sprach das geplante Projekt "Energiekarawane", in dem einzelne Bürger Energieberater zu sich ins Haus holen könne, an. Im Bereich der Baulandentwicklung habe die SPD weitere Projekte im Köcher, sagte er. Bürgermeister Karlheinz Stephan bekomme es aber "verwaltungstechnisch und organisatorisch nicht hin, die dazugehörenden bauplanerischen Maßnahmen in die Wege zu leiten". In seiner Eigenschaft als Kassier versicherte Eikam, dass die SPD für die kommenden Wahlkämpfe gut gerüstet sei.

SPD-Bundestagskandidat Werner Widuckel ging auf das Thema Kreiskrankenhaus in Schrobenhausen ein. Die Thematik sei kompliziert. "Rundherum wird investiert, aber wir wollen das Kreiskrankenhaus erhalten", sagte er. Für einen geplanten dritten bayerischen Nationalpark fand er positive Worte, denn "die Donauauen sind erhaltenswerter Raum."

SPD-Bundestagskandidat Andreas Mehltretter aus Freising stellte seine Ansprache unter dem Gesichtspunkt "Soziale Gerechtigkeit". Er forderte kostenfreie Kindertagesstätten, eine Bürgerversicherung, ein Rentenniveau von mindestens 48 Prozent, ordentliche Löhne, stärkere Gewerkschaften und "eine bessere Zukunft" durch mehr Investitionen. "Wir haben in den letzten Jahren ungefähr hundert Milliarden Euro zu wenig ausgegeben, um unsere Infrastruktur zu erhalten," sagte er. Wohnraum müsse bezahlbar bleiben und der Ausbau von Internet und Digitalisierung mit einem flächendeckenden Glasfasernetz vorangetrieben werden. Mehltretter tritt auch für die "Ehe für alle" und das "Adoptionsrecht für alle" ein. Die Inklusion von Menschen mit Behinderung oder anderen Einschränkungen müsse verstärkt angegangen werden. "Wir haben jetzt die Chance, Europa auf neue Beine stellen", sagte Mehltretter und zeigte sich erfreut über die Wahl der neuen französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Das Resümee seiner fast halbstündigen Rede lautete: "Wir können die Wahl gewinnen, denn wir haben mit Martin Schulz einen tollen Kanzlerkandidaten." Der Beifall seiner Mitgenossen war ihm sicher.