Schrobenhausen
Ruhestand mit Regatta-Ehrgeiz

Peter Teschemacher übergibt Führung der Bauer Spezialtiefbau

29.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Abschied in den Ruhestand: Peter Teschemacher (r.) verlässt die Führung der Bauer Spezialtiefbau GmbH. Thomas Bauer (l.) wünschte ihm alles Gute. Teschemachers Nachfolger wird Arnulf Christa (Mitte). - Foto: Bauer

Schrobenhausen (mbs) Es ist eine Zäsur - aber es geht ja weiter: Peter Teschemacher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bauer Spezialtiefbau GmbH, geht in Ruhestand. Sein Nachfolger heißt Arnulf Christa, der nun zusammen mit Michael Jones, Alexander Hofer und Harald Heinzelmann den Baubereich im Bauer-Konzern leitet.

Vor 36 Jahren trat Teschemacher in den Schrobenhausener Betrieb ein, 25 Jahre gehörte er der Führung der Bauer Spezialtiefbau an, seit 2007 stand er an der Spitze. Im Alter von 65 Jahren und ein paar Monaten zieht er sich nun zurück. Vor einem größeren Kreis von Mitarbeitern skizzierte Thomas Bauer, Vorstandsvorsitzender der Bauer AG, Peter Teschemachers Werdegang im Unternehmen.

Schon am Anfang stand der Einsatz bei großen Projekten im Mittleren Osten, sehr schnell bekam der junge Ingenieur Führungsaufgaben und Verantwortung. Als Chef habe Teschemacher eigene Formen entwickelt, um den Spezialtiefbau von Bauer weltweit zu lenken. So habe er ein bestens funktionierendes Netzwerk aufgebaut, das den Tochterfirmen in den zahlreichen Ländern viel Eigenständigkeit gab.

Vor allem aber setzte Teschemacher auf Kommunikation. Im jährlich stattfindenden Managementmeeting führte er seit Beginn der 90er-Jahre die Verantwortlichen aller Auslandsfirmen zu einem mehrtätigen Treffen zusammen. Dabei ging es weniger darum, in Vorträgen die großen Projekte vorzustellen, als vielmehr um das persönliche Kennenlernen der Führungskräfte untereinander und um den Erfahrungsaustausch. In einem Unternehmen, so Thomas Bauer, schreibe nicht jeder gleich Geschichte, aber "du, Peter, hast in der Firma Geschichte geschrieben." Auch mit einem eigenen Wesen: "Du warst immer ein Typ, ruhig, sachlich, extrem organisiert, und ausgestattet mit feinem Humor."

In einer kurzen Replik sagte Teschemacher zu seinem Aufgabenfeld: "Ich habe das wahnsinnig gern gemacht." Er ging auf die Tätigkeit mit den Auslandsfirmen ein: "Ich bin dadurch viel in der Welt herumgekommen, diese Gelegenheit muss man erst mal haben." Neben vielen Erfolgen, über die man sich freuen könne, schmerze ihn ein großer Fehlschlag in der Endphase seiner Tätigkeit. Er dankte allen seinen Mitarbeitern, einige wenige nannte er namentlich wie Hans-Joachim Bliss, Peter Außerlechner in Wien sowie Thomas Domanski und Riaz Malik, die Säulen in Fernost und im arabischen Raum.

In Zukunft will sich Peter Teschemacher wieder verstärkt seinem geliebten Segelsport zuwenden, auch mit Regatta-Ehrgeiz. Ein Symbol für den Segler, der das Steuerruder an einen Nachfolger weitergibt, war schnell gefunden: Arnulf Christa und Florian Bauer, Mitglieder der erweiterten Spezialtiefbau-Geschäftsleitung, überreichten dem scheidenden Chef ein dekoratives Steuerrad.

Mit Arnulf Christa folgt ein Bauingenieur - 52 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder - der vor zehn Jahren zu Bauer kam und in enger Zusammenarbeit mit Peter Teschemacher in den vergangenen Jahren für große Projekte, unter anderem in Afrika und im vorderasiatischen Raum, zuständig war. Thomas Bauer erklärte zu diesem personellen Übergang: "Wir haben bei der Neubesetzung der Spezialtiefbau-Führung auch auf das Alter geachtet." So soll auf längere Sicht Kontinuität gesichert sein.

Arnulf Christa "will das, was in den letzten Jahren entwickelt worden ist, weiter festigen." Vor allem auf einige Tochterfirmen im Ausland will er ein Augenmerk richten, Potenzial sieht er noch in den USA, in Russland und im Fernen Osten. Wie Christa auch über das rein Berufliche hinausblickt, zeigte er in der Vergangenheit in seinem ehrenamtlichen Einsatz für das Rote Kreuz; mehrfach engagierte er sich in verschiedenen Krisenregionen der Welt.