Schrobenhausen
Pfarrer Gössl gab den Jesus

Zwei Schrobenhausener in Gersthofen

30.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Schrobenhausen / Gersthofen (udp) Über zweimal volles Haus – oder besser gesagt: volle Kirche – freuten sich die Initiatoren des Singspieles „Jakobus, der Donnersohn“ in der Pfarreiengemeinschaft Gersthofen. Mittendrin: zwei gebürtige Schrobenhausener.

Was dabei herauskommen kann, wenn viele Menschen etwas gemeinsam anpacken, das bewiesen die Gersthofener mit ihrem Singspiel, das sie anlässlich des 150-jährigen Weihejubiläums ihrer Sankt-Jakobus-Kirche auf die Beine stellten: eine beeindruckende Aufführung mit professioneller Technik, toller Musik und mehr als 100 Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen. Der kreative Kopf, der hinter all dem steckte: der in Waidhofen aufgewachsene Tobias Buchdrucker (kl. Foto) . Den hymnenartigen Eröffnungssong „Überall auf diesem Globus schauen Menschen auf Jakobus“ hat Vollblutmusiker Buchdrucker selbst komponiert. Und mit Gersthofens Stadtpfarrer Ralf Gössl, der den Jesus darstellte, war sogar noch ein weiterer Schrobenhausener mit im Boot. Er hat auch die farbenprächtigen Bilder gemalt, die bei einigen der Szenen in den Altarraum projiziert wurden.

Jakobus, der Revoluzzer, der Zweifler, der Hitzkopf, oder wie Jesus ihn bezeichnet haben soll, „der Donnersohn“ – beeindruckend gelang es dem Singspielteam, die Figur dieses Apostels zum Leben zu erwecken und dabei auch die Erkenntnis aus Jakobus' Leben, dass Jesus ihn trotz all seiner Mängel nie verließ, rüberzubringen. Beim Publikum kam das auch deshalb so gut an, weil die Gersthofener ein paar ausgesprochen gute Schauspieler in ihren Reihen haben, allen voran Jakobus-Darsteller Thomas Bertossi. Neben einer kleinen Band und dem Familiensingkreis bewiesen übrigens auch die beiden Gersthofener Kirchenchöre wieder einmal ihre Klasse.

Gut zwei Dutzend Besucher aus Schrobenhausen mischten sich bei den beiden Vorstellungen unters Publikum, darunter auch Stadtpfarrer Josef Beyrer. Tobias Buchdrucker sei ja im Prinzip so etwas „wie der fünfte Evangelist“, den man bei den Vorbereitungen „auch mal ein bisschen bremsen musste“, verriet Ralf Gössl den Zuschauern nach der Abschluss-Vorstellung. Und er gab ihnen noch etwas mit auf den Heimweg: „Ihr müsst als Christen nicht immer perfekt sein, wir sind Menschen auf dem Weg zu Jesus.“

Wobei der Heimweg für viele dann einen Abstecher zur Aftershow-Party ins benachbarte Pfarrzentrum Oscar Romero bedeutete. Und selbst da wurde noch weitergesungen: „Gib den Aposteln einen aus!“, forderten einige der Apostel-Darsteller ihren Stadtpfarrer heraus. Der reagierte schlagfertig, gab ihnen grade mal zwei Minuten Zeit, um sämtliche Apostel-Darsteller zu versammeln. Ein paar Augenblicke später bot sich dann dieses Bild: zwölf fröhlich feiernde Apostel an der Bar – und ein gut gelaunter Gersthofener Stadtpfarrer.