Schrobenhausen
Ohne Kredite geht nichts

Stadtkämmerer Manfred Haiplik fordert mit Blick auf die Haushaltsdaten Stadträte auf, gut zu überlegen

28.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:16 Uhr

Die Rainerauspange soll die Verbindung zwischen den beiden geplanten Tangenten um Mühlried und im Südwesten Schrobenhausens schließen. Der Grunderwerb für die Tangenten belastet den städtischen Etat heuer laut Kämmer Haiplik mit rund einer Million Euro. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Die Steuereinnahmen sinken, die Wünsche an die Stadt sind groß - um das zu finanzieren, so Schrobenhausens Stadtkämmerer Manfred Haiplik, müsse die Stadt wohl Kredite aufnehmen. Denn zum Anfang der diesjährigen Etatberatungen klaffe ein Loch von rund 11,1 Millionen Euro.

Das Finanzbild, das Manfred Haiplik (kleines Foto) zeichnet, ist düster. Die Rücklagen sind auf 3,52 Millionen Euro gesunken. Das ist der Tiefstand seit 2000. Maximal könnten sich die Stadträte zum Ausgleich des Haushalts daraus 1,37 Millionen Euro nehmen. Damit würde der Griff in den Sparstrumpf in den kommenden Jahren nicht mehr funktionieren.

Die Schulden stiegen auf 9,05 Millionen Euro. Allerdings prognostiziert Haiplik, dass die Stadt im Jahr 2020 bei rund 16,6 Millionen Euro Schulden liegen könnte. Sollten die Stadträte das so anvisieren, so Haiplik, stünden Probleme mit dem Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen bei der Genehmigung der Haushalte ins Haus.

Im rund 31,58 Millionen Euro umfassenden Verwaltungshaushalt beträgt die Finanzierungslücke laut Haiplik noch rund 207 000 Euro. Im rund 11,78 Millionen Euro umfassenden Vermögenshaushalt seien es rund 10,97 Millionen Euro. Im Gasthaushalt summiert sich das laut Haiplik auf 11,18 Millionen Euro. Zu den Investitionswünschen, die dazu führten, gehören laut Haiplik unter anderem neue Feuerwehrwagen (rund eine Million Euro), die Innenstadtgestaltung (etwa zwei Millionen Euro), die Grundschule Mühlried (900 000 Euro), Grunderwerbe für Ortsumfahrungen (rund eine Million Euro) oder die Stadthalle (rund 1,5 Millionen Euro).

Den Ausgaben stehen sinkende Einnahmen aus den Steuern von insgesamt 24,88 Millionen Euro auf 24,72 Millionen Euro entgegen. Der Gewerbesteueransatz wurde von 11,6 auf 11 Millionen Euro herabgesetzt. Dagegen stiegen die Einkommensteuerbeteiligung von 8,6 auf 9,1 Millionen Euro und die Umsatzsteuerbeteiligung von 1,20 auf 1,25 Million Euro.

Ein Problem hat Haiplik auch beim Blick auf die Kreisumlage. Statt 9,05 Millionen Euro müsse die Stadt heuer an den Landkreis 9,61 Millionen Euro abführen. "Das nimmt uns ein wenig die Luft zum Atmen", sagt Haiplik Richtung Landrat.

Um den Haushalt auszugleichen, müsse die Stadt rund zehn Millionen Euro Kredite aufnehmen. Der Rest könnte aus den Rücklagen genommen werden. Was über begonnene Maßnahmen und die Pflichtaufgaben dann noch realisierbar sei, so Haiplik in Richtung Stadträte, "müssen sie sich sehr gut überlegen". Am 16. Februar starten die Haushaltsberatungen im Finanzausschuss. Der Etat soll vom Stadtrat am 26. April verabschiedet werden.