Schrobenhausen
Neues Baugebiet beschlossene Sache

Bauausschuss verabschiedet einstimmig Pläne für das Areal südlich der Karlsbader Straße

18.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Der Weg für das neue Baugebiet südlich der Karlsbader Straße ist frei. Am Rössfeld können in naher Zukunft etwa 100 Wohneinheiten auf dem rund 4,6 Hektar großen Areal entstehen. Einstimmig verabschiedete der Bauausschuss am Dienstagabend den Bebauungsplan.

Vor allem ein Thema beherrscht die Diskussion über das neue Baugebiet im Süden der Stadt: Arsen im Grundwasser. Darauf hatten Anwohner der Karlsbader Straße aufmerksam gemacht (wir berichteten). Stadtbaumeister Axel Westermair findet auch deutlich Worte zu dem Vorwurf, die Stadt informiere die Öffentlichkeit nicht über das Thema: "Wir verheimlichen nichts, wir nehmen das ernst." Die Stadt habe vier Grundwassermessstellen eingerichtet, um die Belastungen zu beobachten. Genauere Untersuchungen habe es 2009, 2015 und im vergangenen Jahr gegeben. "Wir sind verpflichtet worden, eine weitere Grundwassermessstelle einzurichten. Das werden wir tun", so Westermair weiter. Westermair bestätigte auch die von der Regierung von Oberbayern bekanntgegebenen Werte für die festgestellte Arsenbelastung im Grundwasser der ehemaligen Rettenbacher Grube: 0,017 und 0,021 Milligramm pro Liter (mg/l). Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 0,01 mg/l sei überschritten. Darum werde es in den kommenden zwei Jahren weitere regelmäßige Untersuchungen geben. Um Sofortmaßnahmen zu ergreifen, so Westermair weiter, müsste ein Grenzwert von 0,04 mg/l überschritten werden.

Westermair erklärt den Stadträten in der öffentlichen Sitzung auch, dass zwischen dem Grundwasser und der Trinkwasserversorgung unterschieden werden müsse. Das von den Stadtwerken geförderte Trinkwasser werde zweimal jährlich untersucht. Dabei liege der Wert für Arsen unter der Nachweisbarkeitsgrenze von 0,001 mg/l.

"Es gibt nichts zu vertuschen und zu verheimlichen", meint auch Werner Lemal (FW). Die ehemalige Deponie sei sogar schon mal als Freizeitgelände im Gespräch gewesen, erinnert sich Lemal an seine Anfangsjahre in der Schrobenhausener Kommunalpolitik. "Wir tun alles, was wir tun können", so Lemal weiter. Es müsse alles offen und ehrlich abgearbeitet werden, Panik dürfe nicht geschürt werden, fordert Lemal. Dem kann sich Jakob Mahl (proSob) nur anschließen und blickt auf die Trinkwassergewinnung der Stadtwerke im Süden und Norden der Stadt: "Unsere beiden Brunnen liefern Mineralwasserqualität." Und auch Gerhard Winter (CSU) ist davon überzeugt, dass das Thema ernst genommen werden müsse: "Die Bürger sind besorgt." Winter weiter: "Ich glaube, dass die Stadt das ordentlich macht."

Um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, das Stadtbauamt zensiere angeblich Stellungnahmen der Bürger, liest Westermair die Einwände von Franz Furtmair vollständig vor. Bei einigen vorgebrachten Dingen erklärt der Stadtbaumeister, dass sie mit dem formalen Bebauungsplanverfahren wenig zu tun hätten. Das sehen auch die Mitglieder des Bauausschusses im Sitzungssaal des Rathauses geschlossen so.

Ohne jede weitere Debatte verabschieden die Stadträte die Änderung des Flächennutzungsplanes und den Bebauungsplan für das neue Baugebiet einstimmig. Westermair weist darauf hin, dass der Bebauungsplan erst rechtskräftig werde, wenn das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen den geänderten Flächennutzungsplan der Stadt genehmigt habe. Dann werde die Stadt den Bebauungsplan Am Rössfeld öffentlich bekanntmachen.