Schrobenhausen (SZ) Unverhofft kommt oft, sagt der Volksmund. Und, wenn's die Leute sagen, wird schon was dran sein. Zumindest hat das jetzt der Fotoclub Schrobenhausen erlebt. Im Sommer war der Zusammenschluss begeisterter Lichtbildner bei der Deutschen Fotomeisterschaft mit seinen Werken noch auf Platz fünf gelandet. Nun haben die erfolgsverwöhnten Kamerakünstler doch noch den begehrten Titel errungen.
Und das kam so: Die Ergebnislisten des bundesweiten Wettbewerbs, den der Deutsche Verband für Fotografie (DVF) ausgeschrieben hatte, wurden korrigiert. Ein DVF-Mitglied hatte sich mit wissenschaftlicher Akribie an die Auswertung der eigenen Ergebnisse gemacht. Wie Herbert Haas, Vorsitzender des Fotoclubs Schrobenhausen sagt, wollte sich das DVF-Mitglied ansehen, wie sich die eigene Annahmequote zur Gesamtannahmequote des kompletten Wettstreits verhielt. Dabei habe das Mitglied in der Sparte Landschafts- und Tieraufnahmen festgestellt, dass die Annahmequote prämierter Bilder dort deutlich geringer sei als in den anderen Sparten. Eine Anfrage nach den Gründen beim DVF brachte dann den Korrekturstein ins Rollen.
Beim DVF musste der für die Wettbewerbe zuständige Vizepräsident Wolfgang Wiesen feststellen, dass bei der Addition der Annahmen unter den Landschafts- und Tierfotos ein Wertungsgang übersehen worden sei. Das Ergebnis zunächst: Insgesamt 169 Annahmen wurden übersehen und flossen so überhaupt nicht in die Gesamtwertung mit ein. Das wurde jetzt korrigiert.
Mit Konsequenzen für den Schrobenhausener Fotoclub. Noch im Sommer hatte Herbert Haas seine Mitglieder per Rundmail darüber informiert, dass es heuer nichts mit einer Spitzenplatzierung unter den ersten drei bei der Deutschen Meisterschaft werde. Insgesamt 16 Punkte hatten die vier besten Mitglieder, deren Ergebnisse zunächst für die Gesamtwertung maßgeblich sind, eingefahren. Nach der damaligen Auszählung hatte der Fotoclub insgesamt 20 Annahmen und zwei Urkunden errungen. Mit 16 Punkten blieb den in den vergangenen Jahren durchaus erfolgsverwöhnten Amateurfotografen der fünfte Platz übrig. Die korrigierten Ergebnisse lesen sich nun so: 21 Punkte. Damit liegt der Fotoclub zunächst punktgleich mit dem Postsportverein Koblenz an der Spitze in Deutschland. Wenn aber die fünf besten Teilnehmer gewertet werden - das ist bei Punktgleichheit beim DVF das übliche Verfahren - liegt der Fotoclub Schrobenhausen mit 24 Punkten vor den Koblenzern und ist damit erneut Deutscher Meister. Vor zwei Jahren waren die Schrobenhausener schon mal bundesweit spitze.
"Die Freude über den erneuten Erfolg ist riesengroß", meint dazu Herbert Haas, "da der zweite Erfolg innerhalb von drei Jahren absolut Klasse ist und es wenige Vereine in der Vergangenheit gab, die dies ebenso erreichen konnten." In der Vorstandsriege des Fotoclubs sei auch gleich eine Meisterfeier geplant worden, "welche wir unserem gesamten Team - ohne deren Leistung der Erfolg nicht möglich wäre - einfach schuldig sind", so Haas weiter.
Für den Aresinger ist das erneut ein Beweis für eine klasse Teamleistung über das gesamte Jahr hinweg. Die werde durch alle Mitglieder unterstützt. Haas: "Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft neben vielen gemeinsamen Fotoaktionen weiterhin genauso viel Erfolg für uns verbuchen können und uns trotzdem der Spaß am schönsten Hobby der Welt nie verloren geht."
Übrigens: Einen Teil dieses Erfolgs möchte der Fotoclub auch der Öffentlichkeit in Schrobenhausen zeigen. Geplant wird derzeit laut Haas eine große Fotoausstellung zum 40-jährigen Vereinsbestehen im kommenden Jahr.
