Schrobenhausen
Mal nachdenklich, mal lustig

Maria-Ward-Fünftklässlerinnen auf Pilgerschaft

30.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Eine Menge zu erleben und entdecken gab es für die Mädchen der fünften Klassen auf ihrer kleinen Pilgerschaft. - Foto: Maria-Ward-Realschule

Schrobenhausen (oh) Auf einen ganz besonderen Weg - einen Pilgerweg - machten sich die fünften Klassen der Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen mit ihren Klassenlehrern sowie Ulrike Sperrer von der Mittagsbetreuung.

Das Ganze diente dem Kennenlernen, schließlich erleben die 110 jungen Damen seit Schulbeginn aufregende Wochen: Neue Fächer, Lehrer, Klassenkameradinnen und Räumlichkeiten gestalten den Schulalltag spannend.

Gestartet wurde in der großen Aula mit Gedanken zum Aufbruch. "Ich will aufbrechen in mein Leben und in das, was über mir ist. Ich nehme jetzt mein Herz in die Hände. Ich gehe in die Welt hinein, ich strecke meine Hand aus, um die Welt zu nehmen und zu formen!" Damit wurde nicht nur der vor den Schülerinnen liegende Weg, sondern auch ihr neuer Lebensabschnitt beschrieben.

Schnell gelangte die Truppe auf verschlungene Pfade entlang der Paar. Dort fanden die Kinder das Schild, das den Weg als Teil des "Jakobus-Pilgerwegs" bezeichnet.

Das strahlende Herbstwetter verzauberte die Paarauen in eine verwunschene Landschaft, in der man vieles entdecken kann. Auf einer Lichtung gab es Impulse für die weitere Strecke: Kann ich ein Stück schweigend gehen? Welche Farben, Gerüche und Geräusche nehme ich wahr? Spüre ich meinen Atem? Konzentriert und tatsächlich schweigend ging es zur dritten Station am Anfang des Goachats. Dort wurden die Fundstücke von unterwegs eifrig begutachtet - Hauptattraktion war dabei das Haus einer Weinbergschnecke - und endlich die mitgebrachten Brotzeiten ausgepackt.

Der Rückweg führte zu einer kleinen Überraschung: Auf dem Parkplatz hinter dem Finanzamt steht eine kleine Kapelle, die den Maria-Ward-Schwestern gehörte. Dort hörten die Mädchen von Mose, der sein Ziel - das verheißene Land - zwar noch sehen durfte, es jedoch niemals erreichte. Nicht an jedem Lebensziel kommt man an, dennoch ist es wichtig, immer wieder aufzubrechen, denn der Weg ist oftmals das eigentliche Ziel - mit diesen Gedanken erreichte die Gruppe die letzte Station, den Anfangsgottesdienst der Jahrgangsstufe in der Frauenkirche.

Pfarrer Michael Menzinger und Prädikantin Monika Last erzählten dort den Mädchen von Noah und dem Regenbogen, dem Symbol für den Bund Gottes mit den Menschen. Um diesen Bund spürbar werden zu lassen, wurde jede Schülerin von ihrem Klassleiter gesegnet und bekam ein Ölkreuz in die linke Hand gezeichnet.

Ein bewegter, mal nachdenklicher, mal lustiger Pilgerweg fand in der Schulmensa bei einem gemeinsamen Mittagessen seinen Abschluss. "Ich glaub, heute Nachmittag gehe ich mit meiner Familie den Weg nochmal ab, damit die ihn auch sehen", lautete das Resümee einer begeisterten Fünftklässlerin.