Schrobenhausen
Nächstes Jahr Luther und Bach

Am Ende der Barocktage ziehen die Verantwortlichen Bilanz und blicken nach vorn

12.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:19 Uhr

In einem unbeobachteten Moment: Intendant Jakob David Rattinger.

Schrobenhausen (SZ) Die Schrobenhausener Barocktage 2016 sind am Freitag mit dem umjubelten Orchesterkonzert zu Ende gegangen. Zeit, Bilanz zu ziehen.

"Es freut mich zu sehen, wie die Tage der Barockmusik immer mehr zu einem festen Bestandteil in der Schrobenhausener Kulturlandschaft geworden sind", sagt Hans Tomani vom Trägerverein Freunde der alten Musik. "Das merkt man auch daran, dass der Einzugsbereich immer größer wird. Es kamen heuer Gäste aus Augsburg, München und sogar aus Salzburg. Es ist schön, dass die Veranstaltung so immer größer wird und nicht nur auf Schrobenhausen begrenzt ist."

Besonders die Stimmung bei den verschiedenen Konzerten hat ihm gut gefallen: "Die gegenseitige Harmonie zwischen Publikum und Orchester war schön zu sehen. Da ist ein echter Kontakt entstanden, ein echtes Miteinander." In den vergangenen Tagen gab es die drei Hauptkonzerte, dazu einen barocken Kochkurs und eine Akademie; vorab hatte es im Jahr zwei weitere Konzerte mit internationalen Größen in der Stadt gegeben.

Neu war heuer "Barock meets Jazz". "Das war wirklich ein Experiment", sagt Tomani. "Ich war da ja etwas skeptisch, ob das auch angenommen wird, es kamen dann aber viel mehr Gäste als erwartet." Über 100 - wenn das Label "Jazz" draufsteht, wäre das auch in Metropolen viel.

Zufrieden ist Tomani auch mit der Entwicklung der Veranstaltungen über die Jahre. "Während es in den ersten Jahren etwas holprig ablief, funktioniert mittlerweile vieles sehr gut." Dass vor den Veranstaltungen keine Getränke angeboten wurden, sieht er als Manko, an dem man arbeiten kann.

Für den Intendanten der Barocktage, Jakob David Rattinger, ist es fast noch etwas zu früh, um ein Resümee zu ziehen. Die Nähe zwischen Orchester und Publikum beim Abschlusskonzert betont auch er. Überhaupt: Dass man mit Elbipolis ein Hamburger Barockorchester für ein Konzert in Schrobenhausen bekommt, zeige, dass die Veranstaltung auch außerhalb Schrobenhausens immer bekannter werde.

Fürs nächste Jahr hat er sich einiges vorgenommen. Das Motto lautet dann "Luther und Bach". "Wir planen dann auch Konzerte am Geburtstag der beiden, am 21. März und am 10. November, stattfinden zu lassen", kündigt Rattinger an. Was schon andeutet, dass die Barocktage sich dann wieder nicht nur auf den Kern-Festivalzeitraum im Herbst beschränken werden. Genau hier sieht er eine Aufgabe für die Zukunft: "Was wir noch verbessern können, ist, die Leute mehr auf die Satellitenevents aufmerksam zu machen, die außerhalb der Hauptzeit im September stattfinden."