Schrobenhausen
Damit "was Unabhängiges in die Köpfe kommt"

SZ-AKTION: M+S Damerius spendiert der Franz-von-Lenbach-Realschule ihre zweite Leseecke

22.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Schrobenhausen (SZ) "Die Lesepatenschaft ist eine Idee, die ich einfach klasse finde", sagt Michael Schimanke, Geschäftsführer von M+S Damerius. "Ich finde es wichtig, dass Schüler - grade in Zeiten von Fake News und Mr.

Trump - lesen und nicht nur im Internet rumfuhrwerken; dass auch mal was Unabhängiges in die Köpfe kommt." Und er ist überzeugt: "Das kritische Lesen geht heutzutage oft unter." Damit liefert Schimanke gleich eine ganze Reihe an Gründen, weshalb sich sein Unternehmen dazu entschloss, der Franz-von-Lenbach-Realschule eine weitere Lesepatenschaft der Schrobenhausener Zeitung zu spendieren.

Weshalb ausgerechnet diese Schule? "Wir bilden bei Damerius - eine Firma, die es übrigens schon seit 80 Jahren in Schrobenhausen gibt - auch aus", erzählt Schimanke. Beispielsweise zum Bürokaufmann, demnächst wolle man auch auf die technischen Berufe eingehen. Und er findet: "Lehre wird unterbewertet. Diejenigen, die ich kenne, die in meinem Alter sind und gutes Geld verdienen, sind Handwerker - die sind gefragt ohne Ende." Auch zum Thema Noten hat Michael Schimanke eine klare Meinung: Die seien zwar wichtig, "aber: Noten sind nicht alles." Was vor allem zähle sei "der Mensch, der dahintersteht".

Es ist die zweite Lesepatenschaft für die Franz-von-Lenbach-Realschule - Lehrerin Silvia Kather, die die Schülerbibliothek betreut, hofft, ihre Schüler damit noch mehr zum Lesen animieren zu können. "Je kleiner, desto mehr kann man Kinder fürs Lesen begeistern", so Kathers Erfahrungen. Während die Bibliothek hauptsächlich Fünft- und Sechstklässler nutzten, kämen die Großen vor allem dann, wenn's um Referate geht oder sie gezielte Aufträge erhalten. Schließlich würden im Unterricht auch verschiedene Textsorten behandelt. Und da kommt ihr die nun doppelte Zeitungslieferung natürlich gerade recht.

Von der Aktion begeistert ist auch Zweiter Konrektor Herbert Pohl: "Ich finde es wichtig, sich gerade im digitalen Zeitalter wieder mehr auf den Inhalt zu konzentrieren." Und was halten diejenigen von den Leseecken, für die sie eigentlich gedacht sind? Das will Günter Band vom DONAUKURIER von den Schülern Felix Hofmann, Lukas Späth und Stefan Kobold wissen. Vor allem Sport und Nachrichten stehen bei den Herren hoch im Kurs - allen dreien ist das Zeitunglesen also nicht fremd. Und sie gehen offenbar auch ziemlich kritisch ran. So geht Stefan Kobold dann mit einer Überschrift hart ins Gericht: "Mathe macht mehr Spaß als Deutsch", hat er in der aktuellen Ausgabe der Schrobenhausener Zeitung entdeckt - und meint entschieden: "Das ist falsch!"