Schrobenhausen
Lehrreich, lustig, kurios

Fünftklässlerinnen der Maria-Ward-Realschule verbrachten drei spannende Tage im Schullandheim Violau

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Da fällt das Abschiednehmen schwer: Von ihrer Zeit in Violau brachten die Maria-Ward-Realschülerinnen viele schöne Erinnerungen mit heim. ‹ - Foto: Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen

Schrobenhausen (oh) Drei tolle Tage durften die fünften Klassen der Maria-Ward-Realschule im Schullandheim Violau verbringen, wo zahlreiche Attraktionen auf die 105 jungen Damen warteten, so zum Beispiel das Lama-Gehege, das ausdrücklich betreten werden durfte, ein Abenteuerspielplatz, verteilt auf riesigen Wald- und Wiesenflächen sowie ein großes Biotop, das mit Kescher und Lupe genauestens untersucht wurde.

Molche, Käfer und sonstiges Getier wurden vorsichtig aus dem sumpfigen Wasser gefischt, unter Anleitung der Biologielehrerinnen untersucht und anschließend natürlich wieder freigelassen. Einige Mädchen waren mit solchem Eifer bei der Sache, dass sie am Ende selbst im trüben Wasser lagen - bei der warmen Wetterlage jedoch eher eine willkommene Abkühlung.

Gleich zu Beginn ihres Ausflugs lernten die Mädchen auf einer Wanderung rund um Violau den Hausvater Christoph Mayr in seiner wichtigsten Funktion kennen: Bei sommerlichen Temperaturen brachte er im Lieferwagen Wasser, Tee und Mohnschnecken zum Rastplatz, denn das selbstgemachte Essen des Hauses ist sein ganzer Stolz. Brot und Nudeln werden aus frisch gemahlenem Mehl selbst produziert, biologische Qualität der Erzeugnisse wird großgeschrieben.

Davon zeugt auch der riesige selbst gemauerte Pizzaofen, in dem am Abend 30 Bleche Pizza gebacken wurden, die zuvor von fleißigen Fünftklässlerinnen belegt worden waren. Nicht ein Krümel blieb übrig, sodass die Lehrer ihre liebe Not hatten, noch ein Stück zu ergattern.

Nicht nur die Mahlzeiten begeisterten die Schülerinnen. Oberhalb des Schullandheimes befindet sich eine Sternwarte, die bei einer sachkundigen Führung den interessierten Mädchen erklärt wurde. Zahlreiche Satellitenaufnahmen, ein Tellurium, das das Zusammenspiel von Sonne, Mond und Erde im Modell zeigt und ein großes Planetenmodell unseres Sonnensystems beeindruckten die Zuhörerinnen. Nach dem Ort sowie dem Initiator des Heimes Martin Mayer - dem Vater des jetzigen Leiters - wurde übrigens der Asteroid Violaumayer benannt.

Die Tage fanden bei einem großen Lagerfeuer ihren Ausklang, lustige Lieder sorgten für die nötige Stimmung. Am letzten Abend durfte sich jedes Mädchen einen Stein aussuchen und verschiedenen Gedanken dazu sowie dem Märchen von den "Broten aus Stein" lauschen. Auch der religiöse Aspekt kam nicht zu kurz, immerhin wird das Haus von der Diözese betrieben und ist dem Heiligen Nikolaus von der Flüe geweiht. Im "Raum der Stille" machte sich je eine Klasse Gedanken zum Thema "Sich trauen - Gott vertrauen", bevor es in die berühmte Wallfahrtskirche St.Michael in Violau ging. Dort galt es, zahlreiche interessante und auch kuriose Einzelheiten zu entdecken. Ein "Monster" am Hauptaltar faszinierte die Mädchen, das die Religionslehrer jedoch schnell als den gestürzten Engel Luzifer identifizierten, der vom Heiligen Michael in die Hölle verbannt wird. Der abgeschlagene Kopf von Johannes dem Täufer, bibelgerecht auf einem Silbertablett drapiert, stellte sich zur Erleichterung aller als hölzernes Kunstwerk heraus.

Besonders die prachtvolle Rokokoausstattung beeindruckte die jungen Besucherinnen, musste vor zirka 300 Jahren doch jedes Detail mühsam von Hand aus Holz oder Stein herausgemeißelt werden, bevor es mit Gold überzogen wurde.

Nachdem sich alle ins Gedenkbuch der Kirche eingetragen hatten, machte sich die ganze Truppe auf den Rückweg nach Schrobenhausen. Am gelungensten zog wohl Natalie das Fazit der drei Tage: "Also, ich mache die fünfte Klasse einfach noch mal, dann kann ich nächstes Jahr wieder hierher kommen!"