Schrobenhausen
Laut, erfolgreich und ziemlich derb

Drei Bands rockten am Samstagabend das Zoom – Ingolstädter Musiker präsentierten ihr neues Album

12.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:42 Uhr

Gaben alles: Die Band Droped aus Berlin begeisterten im Zoom mit ihrem Sound, der an den der erfolgreichen Band Rage Against The Machine erinnert - Foto: Kreitmeier

Schrobenhausen (SZ) Am Samstag wurde es wieder laut im Zoom: Die junge Punkrockband Slitch Fane stellte ihr Debütalbum K-Town im Jugendzentrum vor. Dabei eröffneten die Berliner Droped den Abend mit ihrem Nu-Metal-Programm und Zoom Out ließ das Konzert mit ihrem kraftvollen Rock ausklingen.

Das Konzert fand aus einem einzigen Anlass statt: die wochenlangen Mühen für das erste Album der Ingolstädter Punkrocker zu feiern. 50 bis 60 Leute zog es an diesem Abend in das Jugendzentrum. Ein Großteil davon bestand allerdings aus den lokalen Fans der Band. Trotz der überschaubaren Menge lag der Fokus der Zuhörer direkt vor der Bühne. Die Stimmung der Bands zog sich auf ihr Publikum regelrecht über, sodass kaum einer stillhalten konnte.

„Zeigt eure Propeller“, so schrie der Frontmann der Opener des Abends in das Publikum und wollte das Publikum zur rhythmischen Kopfbewegung anregen. Droped war sogar extra aus der Bundeshauptstadt angereist. Ab dem ersten Schlag in die Gitarre war jedem klar, was die Jungs zu bieten haben. Die anfänglich verblüffende Ähnlichkeit zu Rage Against The Machine blieb den ganzen Auftritt an erhalten. Individuell schwankte der Sänger immer wieder von Sprechen über Screaming zu leichten Gesangseinlagen über, das die Songs ziemlich abwechslungsreich wirken ließ. Die immense Power der vier Berliner ließ sich ihnen richtig anmerken. So gab es kaum eine Sekunde, in der auch nur ein Musiker stillstand.

„Wir spielen euch unser Album von Anfang bis Ende runter, weil wir keine anderen Songs haben“, eröffnete Tobi Waadt, Sänger und Gitarrist von Slitch Fane, ironisch ihren Auftritt. Wer hier eine Pause mit ruhigen, sentimentalen Liedern erwartet hatte, war definitiv am falschen Ort. Von erster Sekunde an rotzte die Gitarre punkrocktypisch in Begleitung einer Rhythmusgruppe. Genauso tönte der Gesang selten alleine aus den Lautsprechern – die Jungs singen meist zwei- oder dreistimmig, was wie bei den Punkrockgrößen richtig amtlich klingt. Aber nicht nur musikalisch überzeugte die Band ihr Publikum, so hatten viele Zuschauer immer wieder ein Grinsen im Gesicht bei Waadts Ansagen oder Showeinlagen. Ruhig war das Publikum hier genauso wenig. So durfte man als Zuhörer immer wieder seine Gesangskünste zeigen.

Schließlich schloss die junge Band Zoom Out den Abend ab. Eine interessante Mischung aus derben Gitarrenriffs und Keyboard zeigte einen eigenen Charakter, unterstrichen von ohrwurmtauglichen Basslines. Wenn auch zum Ende des Abends die Zuschauerzahlen etwas nachgelassen haben, brachten die Ingolstädter nochmal Stimmung in den Raum und waren ganz verblüfft, was eine so kleine Menge an Publikum laut sein kann. Der Orgelklang des Keyboards ließ die ruhigen Stellen in den Songs eine ganze Spur harmonischer und authentischer wirken.

Ein abwechslungsreicher Ausklang des Abends, der den letzten Rest Kraft aus dem Publikum gezogen hat.