Schrobenhausen
Lange Liaison

Schrobenhausen und Thiers feiern ihr 25-Jähriges auf dem Lenbachplatz

24.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:21 Uhr

Die feierliche Urkundenunterzeichnung: Thierry Déglon und Karlheinz Stephan setzten ihre Unterschriften unter das Dokument.

Schrobenhausen (SZ) In Bayern ticken die Uhren anders, mag sich der Bürgermeister von Thiers, Thierry Déglon, gedacht haben, als er eine Sonnenuhr als Gastgeschenk für seine Partnerstadt Schrobenhausen auswählte. Ein Vierteljahrhundert Schrobenhausen-Thiers gab es am Sonntag zu feiern.

Déglon und sein Schrobenhausener Amtskollege Karlheinz Stephan erneuerten auf dem Lenbachplatz die Partnerschaft zwischen ihren beiden Städten feierlich mit einer Urkundenunterzeichnung. „Sicherheitshalber haben wir Franzosen die Sonne mitgebracht“, schäkert Thierry Déglon, wohl in Anspielung auf die eher durchwachsene Schrannenfest-Wetterbilanz der vergangenen Jahre. Mit selbiger strahlen er und sein Schrobenhausener Amtskollege dann jedenfalls gehörig um die Wette. Wie glücklich die beiden über die städtepartnerschaftliche Verbindung ihrer Orte sind, ist offensichtlich.

„Seit dem Gründungsjahr der jeweiligen Partnerschaften haben die Bürgerinnen und Bürger ein dichtes Netz persönlicher Bindungen geknüpft“, freut sich Karlheinz Stephan. Immer stabiler und verlässlicher seien die Beziehungen zwischen Thiers und Schrobenhausen geworden und heute gehöre die Partnerschaft auf beiden Seiten zum kommunalen Alltag. „Vor allem die vielen Besuche in Gastfamilien haben dazu beigetragen, den Alltag im anderen Land aus nächster Nähe kennen zu lernen und mitzubekommen, was die Menschen bewegt.“

„Bereicherung für alle“

Beide Bürgermeister hoffen, dass die freundschaftlichen Beziehungen Zukunft haben. Als unverzichtbar für den Ausbau internationaler Beziehungen bezeichnet Thierry Déglon Städtepartnerschaften. „Der Austausch von Wissen, Erfahrungen und Kenntnissen bringt eine Bereicherung für alle“, ist Déglon überzeugt. Nicht zuletzt fördere der Austausch unter Schülern das Erlernen von Fremdsprachen.

„Etwa 120 französische sowie zirka 30 englische Gäste sind zum Schrannenfest gekommen“, schätzt Andreas Reichel vom Städtepartnerschaftsverein. Auf der Bühne fungiert er zusammen mit Helmut Mevissen, einem der Väter der Städtepartnerschaft, als Übersetzer. Das Stadtoberhaupt der Schrobenhausener Partnerstadt Perg, Toni Froschauer, und Val Gill, stellvertretende Bürgermeisterin aus Bridgnorth, sind zum Mitfeiern gekommen und richten ein paar Worte an die mehreren Hundert Zuschauer auf dem Lenbachplatz. Die Big Band des Schrobenhausener Gymnasiums, die Musik- und Tanzgruppe Garniers sowie die französische Bläsergruppe Sonneurs, sorgen für den nötigen Pfiff beim Festakt – musikalisch und tänzerisch. Und zum krönenden Abschluss gibt es die Europahymne – multilingual gesungen, versteht sich.

Großer Andrang

Am Abend zuvor hatte in der Stadthalle ein Festakt stattgefunden. Zwar gab es vereinzelt Stimmen, dass es hier zu einigen Verzögerungen gekommen war, doch dürfte das dem unvorhersehbaren Andrang geschuldet gewesen sein. „Wir waren überwältigt, es sind wesentlich mehr Menschen gekommen, als wir erwartet hätten“, ist Rita Brunner, Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins, begeistert. Und die Stimmung war bombig, da sind sich alle einig.

Thierry Déglon jedenfalls nimmt eine kleine Anregung mit nach Hause. Er hatte Karlheinz Stephans fußballlastige Wahlplakate, erspäht. „Beim nächsten Mal mache ich es genauso – dann geht es dem französischen Fußball noch besser.“