Schrobenhausen
Kreative Ideen gekonnt umgesetzt

Bei "Kunst und Handwerk" stand Frühlingshaftes im Mittelpunkt

11.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr
Kunst und Handwerk in Schrobenhausen. −Foto: Drexler

Schrobenhausen (SZ) Es ist schwer, mit leeren Händen aus der Ausstellung "Kunst und Handwerk" zu kommen. Rund 20 Aussteller zeigten am Wochenende im Schrobenhausener Pfarrsaal, wie kreativ sie sind. Vom Geigenbauer über Näharbeiten bis zu Töpfer- und Holzsägearbeiten war alles dabei. Eine abwechslungsreiche Ausstellung, die längst ihr Stammpublikum hat.

Eine der regelmäßigen Stammgäste ist Ursula Hiltner aus Schrobenhausen. Sie hat im Laufe der Jahre für den Besuch der Ausstellung regelrecht eine Taktik entwickelt: "Zuerst herumschauen und sich dann für etwas entscheiden." Hiltner gefallen Dekorationsartikel ganz allgemein - unabhängig von der Saison. "Dabei habe ich so viel, dass ich selber schon verkaufen könnte", sagt sie und lacht. Aus Erfahrung weiß sie, dass sie auch diesmal wieder ein schönes Stück finden wird.

Ähnlich geht es Hildegard Bestle. Die Peutenhausenerin ist selbst kreativ tätig. Sie macht zum Beispiel Osterkerzen, die sie am Palmsonntag nach dem Gottesdienst in ihrer Heimatpfarrei für den guten Zweck verkauft. Die Ausstellung im Pfarrsaal ist für Bestle zum einen eine Gelegenheit, nach Anregungen zu suchen. Aber auch nach schönen Dingen, die ihr gefallen. "Ich werde immer fündig", sagt sie. Eine feste Adresse ist der Stand von Theresia Kaufmann, wo die Peutenhausenerin jedes Jahr ein Osterei kauft, "um meine Sammlung zu vervollständigen."

"Gekratzte Eier" steht auf einem Schild am Stand von Kaufmann. In Körben liegen die farbigen Eier, die mit verschiedenen Mustern verziert sind. Nur bei Motiven wie einem Lamm oder Vogel würde sie vorzeichnen, sonst frei Hand arbeiten, erzählt die Schrobenhausenerin. Bevor es so weit ist, werden die Eier ausgepumpt, gewaschen und gefärbt. Am Anfang verwendete Kaufmann für das Kratzen der Muster einen Bleistift mit Diamantspitze. Inzwischen arbeite sie elektrisch mit einer kleinen Maschine, erfahren die Besucher.

Während die Eier bei Kaufmann sehr filigran sind, haben sich Beate Wittmann und Thomas Freitag aus Unterbernbach bei Aichach bei ihren Schalen und Kugeln für ein robusteres Material entschieden; sie arbeiten mit einem Betongemisch. Rund ein Jahr habe es gedauert, bis sie das richtige Rezept für die Mischung ausgetüftelt hatten, erzählen die beiden. Inzwischen können sie alles Mögliche damit gestalten. Zum Beispiel eine filigrane Kugel, für die sie Wollfäden mit dem Betongemisch umwickelten.

Gitarrenbauer Hermann Döttlinger aus Schweitenkirchen hat an seinem Stand die Einzelteile ausgebreitet, aus denen er eine Gitarre zusammenbaut. "Das ist das Rohmaterial für eine komplette Gitarre", sagt er und zeigt auf seinen Tisch. Dort können Besucher auch Werkzeug wie Zwingen und kleine Hobel betrachten. Rund 200 Stunden Arbeit steckt in einer fertigen Gitarre, erzählt Döttlinger.

Viel Geduld braucht Dieter Dumann aus Ingolstadt, wenn er seine Miniaturosterbilder mit der Laubsäge aus dem Holz herausarbeitet. Die Besucher können ihm dabei zusehen. Dumann ist schon seit Jahren bei "Kunst und Handwerk" dabei und schätzt das Miteinander und den Zusammenhalt unter den Ausstellern. Es ist der inzwischen 24. Markt, den das Organisationsteam um Ingrid Edlmann, Gabi Karl und Ute Natzer auf die Beine stellte. Neu im Team ist Franz Kuffer, der mit seinen gedrechselten Kunstwerken aus Holz ebenfalls schon lange als Aussteller dabei ist. Kuffer bringt das Besondere der Ausstellung bei der Eröffnung auf den Punkt: "Kunst kommt von Können und das kann man hier sehen."