Schrobenhausen
Kleine Kirche mit bewegter Geschichte

Katholischer Frauenbund auf Entdeckungstour in Sankt Ursula in Mühlried

13.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Schrobenhausen (kx) Trotz des winterlichen Wetters kamen zahlreiche Mitglieder und Gäste des Katholischen Frauenbundes Schrobenhausens zur Kirchenführung in Mühlried. Und sie wurden nicht enttäuscht: Rita Sieber hatte für ihre Besucher interessante Informationen rund um die kleine alte Dorfkirche St.

Ursula. Etwa die, dass die Mauern, die um die Kirche herum führen, seit dem Bau des Gotteshauses im elften Jahrhundert die Trennung der weltlichen von der geistlichen Welt versinnbildlichen sollten. Außerdem befand sich hier der Friedhof, auf dem bis 1858 die Toten ihre letzte Ruhestätte fanden.

Das romanische Kirchlein befand sich im Besitz der Grafen von Hohenwart, die ihr gesamtes Hab und Gut zur Gründung eines Frauenklosters in Hohenwart stifteten. Aus alten Urkunden geht außerdem hervor, dass St. Ursula im Dreißigjährigen Krieg sehr in Mitleidenschaft gezogen worden und nach einigen Jahrzehnten durch die Privatinitiative eines Stadtpfarrers renoviert und umgebaut worden ist. Im Jahr 1740 bekam die Mühlrieder Kirche eine zweite Glocke und der Innenraum die heutige Gestalt.

Im Jahr 1900 wurden einige Figuren für die Ausstattung der Kirche erworben. Die Darstellung des Heiligen Paulus und der Heiligen Anna mit Maria fanden ihren Platz im Innenraum und passen sehr gut zum barocken Hochaltar, der die Heilige Ursula in den Vordergrund rückt. Ein bedeutendes Kunstwerk, ein Relief aus dem 15. Jahrhundert, stellt den Tod Mariens dar und befindet sich jetzt in der Heilig-Geist-Kirche. In den 70er-Jahren wurde Mühlried zu einer eigenen Pfarrei erhoben und es kam zum Bau der Pfarrkirche Heilig Geist.

Trotzdem wird von Mai bis zum Patrozinium der Heiligen Ursula im Oktober immer noch die wöchentliche Frühmesse in dieser kleinen Kirche gefeiert. Auch Hochzeiten oder Taufen finden auf Wunsch noch in diesem romanischen Kleinod statt. Einen Besuch ist diese kleine, zum Dorfbild gehörende Kirche übrigens immer wert.