Schrobenhausen
Jungfische, Formulare und ganz viel Musik

Der neue Chef des Schrobenhausener Gymnasiums, Markus Köhler, wurde gestern Nachmittag offiziell ins Amt eingeführt

16.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr
Da springt der neue Schulleiter: Ganz spontan – so sah es für die Besucher der Amtseinführung jedenfalls aus – eilte Markus Köhler mit einem Dirigentenstab auf die Bühne. −Foto: Spindler

Schrobenhausen (SZ) Seine Arbeit erledigt er am Schrobenhausener Gymnasium bereits seit August. Offiziell in sein Amt als Schulleiter eingeführt wurde Markus Köhler erst gestern Nachmittag. Beim Festakt in der Aula wurde viel geredet, musiziert, getanzt und auch gerechnet.

Es ist ein bisschen wie auf dem Schulhof: Wer kann's besser? Diese Frage beschäftigte auch gestern Nachmittag den einen oder anderen Festredner bei der Amtseinführung von Markus Köhler. Der Musik- und Mathematiklehrer, der bereits seit August die Leitung des Gymnasiums in Schrobenhausen übernommen hatte, zeigte, dass er es kann. Seine Rede war ursprünglich auf 2018 Wörter angelegt - analog zum Jahr seiner offiziellen Amtsübernahme. Köhler gab schmunzelnd zu, dass es auf den letzten Drücker dann doch mehr Worte gworden seien. Ganz genau 19 Prozent, hatte Köhler selber ausgerechnet.

Gerechnet hatte auch Elternbeiratsvorsitzender Hans Schuster. Seit 120 Tagen sei Köhler schon als Schulleiter in Schrobenhausen installiert, so Schuster. Doch er hatte seine Rechnung ohne Günther Schalk gemacht. Der Vorsitzende des Fördervereins des Gymnasiums kam auf 169 Tage, die Köhler bereits im Amt sei, bis es zum Tag der Übergabe gekommen sei.

Wie dem auch sei. Alle beglückwünschten gestern den neuen Chef im "Naturteich der Bildung", wie Köhlers Stellvertreter Hilmar Schmidt das Gymnasium bezeichnete. Darin gebe es kleine Jungfische, die noch Erfahrungen sammeln müssten, und die größeren erfahreneren Fische. Und mit Köhler nun im übertragenen Sinne einen neuen großen Fisch, der schon mal gerne schön anzuschauend aus dem Teich hüpfe, um die Schule zu repräsentieren. "Räuberische Hechte findet man bei uns übrigens nicht", so Schmidt.

Der neue Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern-West, Christoph Henzler, nahm die Schuld für die verspätete Amtseinführung auf seine Kappe. Er hatte bei seinem vorherigen Job noch so viel zu erledigen, dass er die Gymnasien erst im November übernehmen konnte. Henzler würdigte Köhler als einen zupackenden und umtriebigen Pädagogen, der obendrein noch ein großer Fußballfan sei. So spielte in den Reden auch immer wieder der FC Ingolstadt eine Rolle, der Bundesligaverein aus der Heimatstadt Köhlers.

Die Vorsitzende des Personalrates am Gymnasium, Birgit Bader, rechnete auch: Es sei in zehn Jahren bereits die dritte Amtseinführung, die sie mitmache. Besonders erwähnenswert erschien es Bader, dass Köhler gleich zu Beginn seiner Dienstzeit etliche neue Formulare am Gymnasium eingeführt habe. Wie Schuster verliehen auch die Schülersprecher Mattea Bauer, Paul Suermann und Jusuf Elshani ihrem Wunsch den Ausdruck, die Schule möge mit der sich verändernden Welt Schritt halten. Für Schalk stand das auch außer Frage, doch er plädierte dafür, dass die Schule den jungen Leuten auch Halt und Herz gebe.

Köhler überraschte die rund 250 Gäste der Amtseinführung bei den zahlreichen musikalischen Vorführungen mit einem spontanen Dirigat. Als das Schulorchester den Bayerischen Defiliermarsch spielte, sprang Köhler mit einem Dirigentenstab auf die Bühne und löste Rita Brunner für den Rest des Stückes ab. Wie er allerdings später zugab, habe die Idee von Brunner gestammt, die er aber gerne aufgegriffen habe.