Schrobenhausen
In die Jahre gekommen

Partnerschaftsvereinsvorsitzender Jürgen Gruschwitz will mehr junge Leute mobilisieren

21.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Seit zwei Jahren ist Jürgen Gruschwitz Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Schrobenhausen. - Foto: Wöhrle

Schrobenhausen (SZ) "Die Städtepartnerschaft feiert Jubiläen, aber sie ist auch in die Jahre gekommen", sagt Jürgen Gruschwitz. Der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins beobachtet mit Sorge, dass die Aktiven immer älter werden. Dennoch glaubt er an die Zukunft internationaler Partnerschaften.

Vor 25 Jahren gingen das englische Bridgnorth und Schrobenhausen eine Städtepartnerschaft ein. Die Jubiläumsfeier am Schrannenfestwochenende erinnert an das Ereignis, dem noch zwei weitere Partnerschaften - mit dem französischen Thiers und dem österreichischen Perg - folgen sollten. Viele waren damals mit Begeisterung dabei und auch heute noch genießen die Städtepartnerschaften in der Schrobenhausener Bevölkerung großes Ansehen.

Doch im Lauf der Jahre hat sich etwas verändert. "Die Teilnehmer an den Partnerschaftsfesten sind älter und weniger geworden", beobachtet Vereinsvorsitzender Gruschwitz. Dennoch sind die traditionellen Treffen immer noch sehr beliebt - vor allem wegen der menschlichen Begegnungen. Die Herzlichkeit hat bislang nicht darunter gelitten, dass die Städtepartnerschaftsidee nicht mehr die neueste ist.

Unterstützung bekommt der Verein von Bürgermeister Karlheinz Stephan und vom Schrobenhausener Stadtrat. "Die Stadtverwaltung, vertreten durch Manfred Edlmann, leitet in bewährter Weise die wesentliche organisatorische Arbeit", betont Gruschwitz. "Dafür sind wir dankbar. Auf dieser Basis können wir im Partnerschaftsverein für die Zukunft planen."

Die Weichen für eine möglichst erfolgreiche Zukunft hat der Schrobenhausener Verein bereits bei der Jahreshauptversammlung im vergangenen Mai gestellt. Bei der Neuwahl des Vorstands wurde die Zahl der Beiräte von zwei auf sechs erhöht. "Damit haben wir eine breitere Basis für unsere künftigen Aktivitäten geschaffen", ist Gruschwitz sicher. Außerdem gelang dem Vorstand, der mittlerweile 15 Köpfe umfasst, noch ein weiteres wichtiges Ziel: eine Verjüngung der Vereinsführung. Mit Walter Doyle und Paul Suermann sind jetzt zwei junge Leute, beide aus dem Jugendparlament der Stadt Schrobenhausen, mit an Bord. Sie sollen mithelfen, wieder mehr junge Leute für internationale Städtepartnerschaften und zwischenmenschlichen Austausch zu begeistern.

"Um die Partnerschaften weiterhin mit Leben zu erfüllen, müssen die Aktivitäten vielfältiger als früher sein", beschreibt Gruschwitz die Richtung, die künftig verstärkt eingeschlagen werden soll. Ein wichtiger Pfeiler der Partnerschaftsidee, der Schüleraustausch, wird heutzutage von den Schulen selbst übernommen. Doch darüber hinaus gibt es ein viel weiteres Betätigungsfeld: "Wir vom Partnerschaftsverein müssen mehr Ansprechpartner für alle Bürger sein, die Interesse am internationalen Austausch haben", erklärt Gruschwitz. Und man müsse die Vereine wieder stärker mit einbinden. Alles in allem blickt Gruschwitz optimistisch in die Zukunft des von ihm geführten Vereins: "Ich bin davon überzeugt, dass wir die Partnerschaftsidee wiederbeleben können."