Schrobenhausen
"Ich war noch nie in Jamaika"

Reinhard Brandl stand in einer Diskussionsrunde am Gymnasium Schrobenhausen Rede und Antwort

23.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl war zu Gast am Gymnasium. - Foto: Gerd Grimm

Schrobenhausen (SZ) Der CSU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl blickt zuversichtlich auf die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen. Dazu und zur vergangenen Bundestagswahl stellten ihm einige Schüler des Gymnasiums Schrobenhausen Fragen.

Alle 14 Tage treffen sich interessierte Schüler mit ihrem Lehrer Christian Huber zum Arbeitskreis Politik und Zeitgeschichte. Immer wieder lädt der Leiter der Truppe bekannte Politiker wie Horst Seehofer oder Georg Schmid ein. "Ich möchte den Schülern die Politik greifbarer machen", erklärt Huber die Diskussionsrunden. Jetzt hatte er Reinhard Brandl dafür gewonnen, der im Wahlkreis Ingolstadt für die Bundestagswahl 2017 Direktkandidat war.

Am Anfang stellte Brandl sich kurz vor; er sei seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages, im Verteidigungsausschuss und seit 2013 auch Mitglied im Haushaltsausschuss. Er habe sowohl Aufgaben im Wahlkreis als auch in Berlin. "Im Wahlkreis kommen Themen auf wie beispielsweise der Bahnfahrplan für den kommenden Winter, und auch die Kurzzeitpflege spielt im Moment eine große Rolle", erklärte Brandl. In Berlin drehe sich zurzeit alles um die Koalitionsverhandlungen. Auch wenn er betont: "Ich war noch nie in Jamaika, aber jetzt müssen wir uns doch auf den sehr langen Weg machen." Er sei zuversichtlich für die Koalitionsverhandlungen, da alle beteiligten Parteien am Ende ein gutes Ergebnis präsentieren wollen, sagte er.

Auch die ehemalige CDU-Politikerin Erika Steinbach, die jetzt die AfD unterstützt, spielte eine Rolle in der Diskussion. Die Schüler stellten Brandl die Frage, wie er zu Steinbach stehe. "Ich verfolge sie auf Twitter und auf Facebook, bei ihr hat sich anscheinend der Schalter richtig umgelegt", antwortete Brandl.

Über die AfD wurden mehrere Fragen gestellt. Brandl erklärte den Gymnasiasten, dass das AfD-Wahlprogramm teilweise "sehr gruselig" sei. Jeder kenne zwar die Meinung der AfD über die Flüchtlingspolitik, aber andere Themen seien dabei untergegangen. Die AfD spreche zwar Probleme an, schlage aber keine Lösungen vor. Das sagten sogar die Wähler der AfD selbst, so Brandl weiter. Die Schüler hakten nach, wieso denn dann die AfD mit so vielen Plätzen in den Bundestag eingezogen sei? Für diese Antwort zog Reinhard Brandl die Bundestagswahl 2009 zum Vergleich heran: "Unsere Partei hat genauso viele Plätze, wie bei der letzten Bundestagswahl, und so geht es auch der SPD, den Grünen, den Linken und der FDP. Aber 2017 hatten wir eine höhere Wahlbeteiligung und davon hat die AfD profitiert."