Schrobenhausen
Hoffnung inmitten der Trostlosigkeit

Verein "Offene Türen" zeigt finnischen Spielfilm im Kino für Toleranz über zwei Außenseiter

17.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Schrobenhausen (oh) Am kommenden Dienstag, 29. August, um 20 Uhr läuft im CinePark-Kino im Kino für Toleranz der finnische Spielfiim "Die andere Seite der Hoffnung" aus dem Jahr 2017. Der Verein "Offene Türen" hat die Veranstaltung organisiert.

Der weltberühmte und stilsichere finnische Regisseur Aki Kaurismäki erzählt mit seinem preisgekrönten Film die Geschichte zweier Außenseiter und vermeintlicher Verlierer in Helsinki, genauer gesagt in Europa. Zwei Lebenswege kreuzen sich zufällig in Helsinki: Khaled ist auf der Flucht aus der Hölle von Aleppo, Wikström auf der Flucht vor der Sinnlosigkeit seines bisherigen Lebens. Khaled sucht in Finnland Asyl, Wikström, ehemaliger Handelsvertreter für Krawatten und Herrenhemden, sucht eine neue Herausforderung. Khaled lebt irgendwann auf der Straße, sein Asylantrag ist abgelehnt, Wikström kauft ein Restaurant im letzten Winkel von Helsinki. Eines Nachts findet der alte Finne den jungen Syrer schlafend im dunklen Hinterhof seines Restaurants, besorgt ihm ein Bett und einen Job. Für eine Weile bilden die beiden gemeinsam mit der Kellnerin, dem Koch und dessen Hund eine utopische Einheit.

Regisseur Aki Kaurismäki sagt über seinen Film: "Mit ,Die andere Seite der Hoffnung' möchte ich gern, soweit das möglich ist, die europäische Blickweise aufbrechen, in Flüchtlingen entweder ausschließlich bedauernswerte Opfer oder nur anmaßende Wirtschaftsimmigranten zu sehen, die in unsere Gesellschaften eindringen, bloß um uns die Jobs zu klauen, unsere Frauen, unsere Häuser und unsere Autos. Das sind Klischees und Vorurteile. In der europäischen Geschichte sind ihre Entstehung und Akzeptanz mit einem unheilvollen Nachhall verbunden. Ich gebe offen zu, dass mein Film der Versuch ist, die Ansichten und Meinungen der Zuschauer zu verändern, ein Vorhaben, das natürlich scheitern muss. Was aber, so hoffe ich, davon übrigbleiben wird, ist eine integre und etwas melancholische und fast realistische Geschichte über die Welt, in der wir leben, die der Humor vorwärts trägt."

Der Film ist ab sechs Jahre freigegeben, dauert 100 Minuten und wird auch am Sonntag, 3. September, um 11 Uhr gespielt. Der nächste Film heißt "Moonlight" und läuft am 26. September.