Schrobenhausen
Gute Chancen für einen Waldkindergarten

Bianca Möllers macht sich für eine alternatives Betreuungskonzept stark

20.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:00 Uhr

 

Schrobenhausen (SZ) „Wir haben alles vorbereitet, das Konzept steht“, sagt Bianca Möllers. Die gebürtige Schrobenhausener und zweifache Mutter wird in den nächsten Monaten von München zurück in ihre Heimatstadt ziehen. Mit im Gepäck ein ausgearbeitetes Konzept für einen Waldkindergarten.

„Als Bereicherung für Schrobenhausener Eltern und Kinder“, sieht Bianca das alternative Betreuungskonzept des Waldkindergartens. Eine Gruppe von weiteren Eltern hat die engagierte junge Frau auch schon mit im Boot. Der Antrag für einen Eintrag im Vereinsregister ist bereits auf den Weg gebracht.

„Waldkindergärten sind stark im Kommen“, sagt Bianca Möllers. Über 3000 Gruppen gebe es deutschlandweit. Allein Möllers, die studierte Marketingberaterin, weiß von drei Gruppen in der Region, die sich etabliert hätten: in Ingolstadt, Kühbach und Unterstall.

„In einer reizüberfluteten, übertechnisierten und wenig gestaltbaren Zeit ist der Waldkindergarten eine besondere, zukunftsweisende Alternative zur konventionellen Kinderbetreuung. Eltern sollten eine Wahlmöglichkeit haben, wo ihre Kinder betreut werden“, sagt Möllers. Die Kinder werden nach dem Konzept zu allen Jahreszeiten und bei jedem Wetter im Freien betreut und erleben somit unmittelbar das einzigartige Zusammenspiel der Natur im Jahreslauf. Für extreme Wetterlagen steht ein beheizbarer Bauwagen bereit. Und: Die Sanitäreinrichtungen des SSV-Heims könnten genutzt werden.

Dank ihrer langjährigen Erfahrungen im Vorstand eines Münchner Waldkindergartens, den ihre beiden kleinen Töchter besuchen, weiß sie, was an Voraussetzungen gegeben sein muss. Mit dem Gelände rund ums SSV-Heim in der Högenau hat sie das ideale Areal gefunden.

Laut Möllers sehe das Landratsamt keine Probleme die Betriebserlaubnis zu erteilen, sofern der Stadtrat die Genehmigung abnickt. Der soll sich in seiner Sitzung am Dienstag damit befassen. Wenn der Stadtrat mitmacht, könne die Einrichtung im Herbst mit einer Kapazität von 18 Kindern starten, sagt Möllers.

Eine lange Liste von bürokratischen Vorgaben habe sie bereits abgearbeitet. Das Einverständnis des SSV für die Nutzung des Geländes sowie für die Aufstellung eines Bauwagens habe sie bereits in der Tasche, so Möllers. Gestattungsverträge für die Nutzung der angrenzenden Wald- und Wiesenstück sind bereits unter Dach und Fach oder kurz vor Abschluss. Eine Ortsbegehung mit einer Vertreterin des Landratsamtes sowie der Schrobenhausener Stelle für Kindergartenangelegenheiten verlief positiv. Immerhin ist das Gelände bereits von der Schrobenhausener Ferienbetreuung im fünften Jahr ausgiebig erprobt.

Einen Namen für den Waldkindergarten gibt es auch schon: „Wurzelzwerg“ soll er heißen. Und obwohl das alles bisher noch nicht groß publik gemacht worden ist, gebe es bis dato bereits acht Voranmeldungen, freut sich Möllers.