Schrobenhausen
Fünf entscheidende Minuten

Spannender Schulentscheid: Beim Vorlesewettbewerb traten vier Klassensieger gegeneinander an

12.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Neele Reisinger (oben) heißt die Schulsiegerin im Lesen, sie darf im Frühjahr am Regionalentscheid teilnehmen. Ebenfalls der Jury (u.r.) gestellt haben sich die Klassensieger (u.l.; v.l.) Paul Skoruppa, Sophia Heller und Sara Avsar. - Fotos: Dürrmann

Schrobenhausen (SZ) Nur wer liest, kann verstehen, denn Lesen ist die Grundlage aller Bildung. Das Gymnasium Schrobenhausen nahm auch in diesem Schuljahr wieder am Vorlesewettbewerb teil. Am Montag traten drei Schülerinnen und ein Schüler der sechsten Klassen zum Schulentscheid an.

Im Mehrzweckraum des Gymnasiums herrscht Stimmengewirr, Aufregung liegt in der Luft, es steht der Schulentscheid zum Vorlesewettbewerb an. Doch dann kehrt Ruhe ein. Schulleiter Markus Köhler begrüßt kurz und wünscht: "Viel Erfolg!" Christian Huber, Lehrer für Deutsch am Gymnasium und Betreuer des Wettbewerbs, stellt die Klassensieger Paul Skoruppa (Klasse 6a), Sara Avsar (6b), Sophia Heller (6c) und Neele Reisinger (6d) vor. Diese werden sich um den ersten Platz bewerben. Bewertet werden sie von der Jury, die sich aus der Vorjahressiegerin, einer Teilnehmerin des Rhetorikseminars, einer Vertreterin der Schülerzeitung, einer Deutschlehrerin des Gymnasiums und der Stellvertretenden Vorsitzenden des Elternbeirats Claudia Czauderna zusammensetzt.

Zur Bewertung stehen an die Lesetechnik, die Interpretation und die Textauswahl. Diese können mit bis zu fünf Punkten gewürdigt werden. Jedes Kind liest eine Passage aus einem Wahltext und aus einem Fremdtext vor. Und dann geht es los. Sicherlich angespannt, aber scheinbar unaufgeregt stellen die Teilnehmer den Inhalt ihres gewählten Buches kurz vor und lesen daraus drei Minuten vor. Es zeigt sich, alle haben ihre Texte sehr gut vorbereitet und rezitieren ohne Fehl und Tadel. Aber wie steht es mit der Gestik und Mimik, wie transportiert der Vortragende mit Hilfe der Stimme, Sprache, Körperhaltung und Bewegung die Emotionen und Gedanken des Textes zum Zuhörer? Hier scheint sich Neele Reisinger (Klasse 6d) einen Vorsprung erarbeiten zu können.

Doch der schwierigere Teil des Vorlesewettbewerbs steht allen vieren noch bevor. Sie müssen für zwei Minuten einen Fremdtext, also einen ihnen nicht bekannten Teil eines Buches, lesen. Deutschlehrer Christian Huber hat dazu "Der mechanische Prinz" von Andreas Steinhöfel ausgewählt.

Jetzt ist das Lesen schon nicht mehr ganz so flüssig und manchmal holpert es bei der Aussprache, was aber ganz natürlich ist. Doch schließlich schaffen es alle gut und warten aufgeregt auf das Ergebnis. Wie wird die Jury entscheiden? Diese hat keine leichte Aufgabe und berät einige Minuten.

Dann kommt der spannende Augenblick der Auflösung. Christian Huber verkündet es mit lauten Worten: "Siegerin ist die Neele." Neele Reisinger aus der Klasse 6d ist also die Gewinnerin des Vorlesewettbewerbs und wird im Frühjahr 2018 am Regionalentscheid ihre Vorlesekünste zeigen können. Vielleicht schafft Neele es dann in den Landesentscheid im Mai 2018 und dann in den Bundesentscheid im Juni 2018.