Schrobenhausen
Frischer Wind im Jugendzentrum

Im GreenHaus kann man seit Neuestem die Bundesfreiwilligendienstleistende Amelie Gall treffen

14.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

Auch der Thekendienst gehört zu ihren Aufgaben: Amelie Gall aus Aresing leistet ein Jahr Bundesfreiwilligendienst im Schrobenhausener Jugendzentrum GreenHaus. - Foto: Ehrenfried

Schrobenhausen (SZ) Es riecht nach Farbe und Tapetenkleister. Überall wird gewerkelt und renoviert. Mittendrin ist Amelie Gall, sie ist die neue Bufdine im Schrobenhausener Jugendzentrum. Nachdem sie ihr Abitur dieses Jahr an der Fachoberschule in Neuburg gemacht hat, wird die 19-Jährige jetzt im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes ein Jahr im GreenHaus arbeiten.

"Eigentlich will ich Berufsschullehrerin werden", sagt die junge Aresingerin ganz stolz, "aber ich will mir erst sicher sein, dass mir die Arbeit mit Jugendlichen auch wirklich Spaß macht." Um das herauszufinden, hat sie sich für den Bundesfreiwilligendienst entschlossen. Warum aber gerade im GreenHaus? "Weil ich auch schon zu meiner Schulzeit oft hier war und es immer cool fand", so die Bufdine, wie sie im Jugendzentrum ganz liebevoll genannt wird. Aus dieser Zeit kennt sie auch noch die Leiterin des Jugendzentrums, Katja Faig. "Ich hab sie einfach angerufen und gefragt, wie ich das mit der Bewerbung am besten machen soll", erzählt sie. Auf die freie Stelle ist sie online gestoßen - und war sofort Feuer und Flamme. "Ich habe dann eine Woche Probe gearbeitet und auch gleich die Zusage bekommen, dass ich hier anfangen kann", sagt Amelie stolz.

Ihre Aufgaben sind vielfältig: Egal ob Müll rausbringen, Spülmaschine ausräumen oder Thekendienst, Amelie macht all das. "Ich habe auch schon Flüchtlingen bei den Deutsch-Hausaufgaben geholfen", erzählt sie mit einem Grinsen im Gesicht. In der Zukunft wird sie dann auch jüngeren Schülern bei ihren Hausaufgaben behilflich sein, wie die Chefin bereits angekündigt hat. Aber auch bei den momentanen Renovierungsarbeiten packt sie fleißig mit an. Hierbei konnte sie sogar schon eine Idee durchsetzen, und jetzt wird ein Regal silber angestrichen, "damit es hier besser rein passt". Im GreenHaus ist sie immer zu den normalen Öffnungszeiten zu finden: montags von 11.30 Uhr bis 18 Uhr und zwischen Dienstag und Freitag dann immer bis 20 Uhr.

Auf die Frage, ob sie glaubt, dass sie das Jahr auch durchhält, weiß Amelie gleich eine Antwort: "Mein Ziel ist es, das ganze Jahr hier zu verbringen." Und das wird ihr, wie sie denkt, auch nicht allzu schwer fallen. "Die Leute hier sind total nett und bis jetzt habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht", sagt sie schmunzelnd.

Trotzdem findet die Bundesfreiwilligendienstleistende eines ziemlich schade: "Es ist leider immer wieder nur sehr wenig los." Woran das liegen könnte? Sie glaubt, dass es mit den vielen Vorurteilen gegenüber Asylbewerbern zu tun haben könnte. "Flüchtlinge sind ja leider ein eher kritisches Thema, aber hier läuft alles wirklich harmonisch ab", so die Aresingerin.

Für die Zukunft bleibt also zu hoffen, dass der Ansturm auf das GreenHaus noch kommt - immerhin, die Schule hat ja gerade erst wieder angefangen. Außerdem ist nach den Renovierungsarbeiten ein Tag der offenen Tür geplant, an dem dann alle einen Blick in das neubenannte grüne Jugendzentrum werfen können.